ZGM: Konzept zur Raumgestaltung steht

Regionalschule am Weststadtcampus bald bezugsfertig und Fundamente für die Grundschule stehen

Weststadt • Das Frühlingswetter im Februar war ideal für sämtliche Bauvorhaben. Auch in der Schweriner Weststadt wurde dies ausgenutzt. Die Fundamente der neuen Grundschule sind bald fertig. Dann können die Raummodule im April „anrollen“. Währenddessen werden im Baubüro von den Projektverantwortlichen der ausführenden Baufirma und des Zentralen Gebäudemanagement Schwerin noch viele Detailfragen geklärt.

Projektleiter Mathias Gowin vom ZGM koordiniert die gesamten Abstimmungsprozesse, die für einen reibungslosen Planungs- und Bauablauf von entscheidender Bedeutung sind. In der Regionalschule laufen derweil die Innenausbauarbeiten auf Hochtouren. Die Regionalschule soll schließlich bis zum Schuljahresbeginn im August den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Die Grundschule wird im Jahr 2020 zum Schuljahreswechsel fertig sein.

Inklusion in der Grundschule

In Bezug auf die Grundschule bedeutet „­Inklusion”, dass allen Lernenden der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung gewährleistet werden muss, unabhängig von besonderen Lernbedürfnissen, deren Geschlecht und sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen.
Dazu gehört auch, eine richtige Vorauswahl von Farben und Materialien zu treffen, die dem Charakter einer „inklusiven” Grundschule entsprechen. Denn: Schulen zu bauen ist das eine, „inklusive” Schulen zu bauen das andere. „Viele Dinge sind zu bedenken, die an dieser Schule erforderlich sind“, meint Mathias Gowin. Wie kann die Barrierefreiheit überall umgesetzt werden? Welchen Neigungswinkel darf die Rampe haben? Wie muss die Akustik gestaltet werden, damit auch Schülerinnen und Schüler mit Hörbeeinträchtigungen dem Unterricht folgen können? Wie muss das Alarm- oder Pausensignal gestaltet sein, um es auch ohne Hören wahrzunehmen? Wie muss die Farbgestaltung beschaffen sein, damit sehbeeinträchtigte Schülerinnen und Schüler sich zurechtfinden? Welche farblichen Kontraste sind notwendig, um beispielsweise den Lichtschalter von der Wandfarbe oder die Sanitärkeramik von den Wandfliesen unterscheiden zu können?
Zur Beantwortung dieser Fragen und für die richtige Umsetzung hat sich das ZGM Unterstützung aus Berlin geholt. Das Büro „raumkonzepte“ um Diplomingenieurin Ulrike Rau, Architektin und Sachverständige für Barrierefreiheit, berät das Projektteam zur richtigen und konsequenten Umsetzung der baulichen Kriterien. Dank eines nachhaltigen Konzepts sollen künftig auch Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Sehen, Hören und Körperlich-motorische Entwicklung am Unterricht in der neuen Grundschule teilhaben können.

Farben und Formen

Wie bei allen Bauvorhaben setzt das Zentrale Gebäudemanagement auch hier die Priorität der Farb- und Formenauswahl sehr hoch an. Die Farben von Bodenbelägen, Türen und Wänden müssen so aufeinander abgestimmt werden, dass sie nicht nur einen visuellen Kontrast für die Sehschwächeren erfüllen, sondern zugleich eine helle, freundliche und kommunikative Atmosphäre schaffen. Kontrastreiche Farbgestaltung zum Leiten und Orientieren ist das A und O.
Schülerinnen und Schüler mit Höreinschränkungen brauchen zudem Unterrichtsräume mit einer optimal ausgestatteten Raumakustik. Entsprechende Berechnungen geben vor, welche Materialien wie und wo verarbeitet werden. „Wenn die Auswahl getroffen ist“, so Mathias Gowin, „ist eine der letzten planerischen Hürden bewältigt. Dann gilt es, nur noch Gas zu geben, damit die Schulen termingerecht übergeben werden.“

Landeshauptstadt und ZGM gestalten ­gemeinsam

In den nächsten Wochen werden der Landeshauptstadt Schwerin und der Schulleitung der Grundschule in der Weststadt die Vorschläge zum Farb- und Materialkonzept zur Auswahl vorgestellt. Hier setzen die Landeshauptstadt Schwerin und das Zentrale Gebäudemanagement auf eine starke Kommunikation. In regelmäßigen Zusammenkünften erläutert Projektleiterin Annika Mönnekes, von der Bauausführenden Firma KLEUSBERG den Stand und die Vorauswahlen. Praktische Tipps und Anregungen aus dem Verwaltungs- und Schulalltag werden gern mit einbezogen und erleichtern den Planern den Schritt von der Theorie zur Praxis.  Annika Mönnekes meint dazu: „Nur so können wir sicherstellen, dass unser Planungsauftrag und auch die Bauausführungen zu einer gesunden und inklusiven Lern-Atmosphäre für die Schülerinnen und Schüler beitragen.“

BU1: Annika Mönnekes und Mathias Gowin ( v.l. ) planen Farben und Formen, Fotos: ZGM
BU2: Fundamente der Grundschule am Campus Weststadt sind bald fertig
BU3: Die Innenausbauarbeiten in der Regionalschule auf Hochtouren
BU4: Die geplante Farbgestaltung für die Grundschule steht im Zeichen der Inklusion