ZGM: Kleinod zwischen Plattenbauten

Kirche im Mueßer Holz ist eine der schönsten Begegnungsstätten

Mueßer Holz • Acht Jahre ist es jetzt her, seit die Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche bei der Landeshauptstadt Schwerin um Unterstützung für den Bau einer eigenen Kirche bat. Lange schon hatte die Gemeinde nach einem passenden Grundstück gesucht. Wie passend, dass das Zentrale Gebäudemanagement unter anderem Verträge mit Religionsgemeinschaften verantwortet und mit diesen seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet.

Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Orthodoxie bereits seit acht Jahren durch ihre Gemeinde in Schwerin repräsentiert, jedoch ohne ein geeignetes Domizil. Das Abhalten der Gottesdienste ermöglichten die vorhandenen evangelischen und katholischen Gemeinden. Bis dahin, so erinnert sich Stefan Schlick, Leiter des Bereiches Liegenschaften beim ZGM, war die Anfrage nicht außergewöhnlich. Schon bald wurde aber klar, dass der Vorsteher der Gemeinde, Priester Dionisij Idavain besondere Vorstellungen von der zu errichtenden Kirche hatte: Es sollte eine Holzkirche in traditioneller Bauweise werden. Nachdem er konkrete Angaben zur Umsetzung des Vorhabens machte – von der Fällung sibirischer Fichten, welche im Januar vonstattengehen musste, über den Transport des Holzes bis hin zur vertraglichen Vereinbarung – nahm das Projekt schnell Gestalt an. Die Kirche sollte inmitten vorhandener Plattenbauten in der Hamburger Allee nahe des Fernsehturms errichtet werden. Nach einem Beschluss der Stadtvertretung konnte ein Erbbaurecht für die Gemeinde bestellt werden, das den Standort der Kirche auf Jahrzehnte sichern würde.
Gemeindemitglied Elena Fried kümmert sich gemeinsam mit vier weiteren Helferinnen seit jeher um alle organisatorischen Belange der Gemeinde, die viele Mitglieder unter anderem aus Bulgarien, Serbien, der Ukraine, Russland, Moldavien und Weißrussland zählt. Das ZGM konnte sich bei einem Besuch einen Eindruck vom Gemeindeleben verschaffen. Der Bau der Kirche und des Gemeindehauses wurde durch die große Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder und durch städtische Unterstützung möglich.  
Neben den traditionellen Kirchenfesten kann sich die Gemeinde demnächst in ihrer Begegnungsstätte zusammenfinden, Kindern und Jugendlichen Religionsunterricht geben, basteln, singen, Theaterstücke aufführen oder einfach nur feiern.

BU1: Russisch-orthodoxe Kirche in Schwerin. Fotos: ZGM
BU2: Priester Dionisij Idavain und Erzbischof Feofan beim Gottesdienst (v.l.)