Zeichen setzen für Akzeptanz und Toleranz

Austellung für freies und weltoffenes Mecklenburg-Vorpommern

Der Verein Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern hat am Samstag, den 16. Juni die Ausstellung „Wir* hier! Lesbisch, schwul und trans* zwischen Hiddensee und Ludwigslust“ im Schleswig-Holstein-Haus in Schwerin eröffnet. Sozialministerin Drese ist es ein wichtiges Anliegen, persönlich der Ausstellungseröffnung beizuwohnen.

„Ich bin beeindruckt mit welch großem Engagement Jugendliche und junge Erwachsene am Projekt gearbeitet haben“, verdeutlicht Drese. „Die Ausstellung berührt, da sie sehr gut die Stärke von Menschen zeigt, sich gegen Hass, Diskriminierung und Angst zu stemmen. Das ist auch eine Botschaft für die heutige Zeit. Unsere Gesellschaft hat viele Vorurteile überwunden, aber es gibt gleichzeitig noch immer Anfeindungen und Vorbehalte. Der Einsatz für Toleranz und Akzeptanz unterschiedlicher sexueller und geschlechtlicher Identitäten bleibt deshalb eine wichtige Aufgabe der Landesregierung. Und ich bin dankbar, dass sich unter dem Dach von Lola für Demokratie in MV und der Amadeu Antonio Stiftung junge Menschen aus unserem Land für dieses Thema interessieren und deutlich Flagge zeigen für ein freies und weltoffenes Mecklenburg-Vorpommern“, so Ministerin Drese.

Die Ausstellung erzählt Geschichten über Überlebensstrategien, Organisierung und Alltag von der Zeit des Kaiserreichs bis in die Gegenwart anhand von Biographien aus Mecklenburg-Vorpommern. „Viele der Ausstellungsgeschichten sind völlig neu recherchiert. Bislang beschwiegene Geschichte des Bundeslandes wird hier erstmals sichtbar. Damit betritt die Ausstellung Neuland. “, so die Vorsitzende des Vereins, Prof.*in Dr. Heike Radvan.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer gemeinsamen Spurensuche zum Alltag von LSBT* in MV gestern und heute. Über zwei Jahre recherchierten Jugendlichen und junge Erwachsene in ihren Regionen, begleitet von Pädagog*innen und Historiker*innen. Die Gruppen erarbeiteten mit der Kuratorin Dorothée Brill und dem Bühnenbildner Matthias Nebel das Konzept der Ausstellung. Svenja Goy aus der Greifswalder Gruppe berichtet: „Uns war klar, dass wir eine lebendige Ausstellung machen wollen, die Spaß macht, zum Verweilen einlädt und vor allem: Sichtbarkeit erzeugt!“

„Wir standen vor der Herausforderung, die gelebte Geschichte von Individuen zur Anschauung bringen zu wollen.", ergänzt die kuratorische Begleitung Dorothée Brill. Diese gelebten Geschichten begegnen dem Publikum in der Ausstellung nun als lebensgroße Silhouetten. Zum Beispiel die Tänzerin Gret Palluca, die ihre Sommer auf Hiddensee verbrachte und eine langjährige Beziehung mit zwei Frauen führte. Ergänzt werden die über 20 Figuren und Figurengruppen mit Geschichten der Selbstorganisation aus dem Bundesland sowie Literatur, Audioaufnahmen und Filmausschnitten. So ist unter anderem der erste DDR-Fernsehbeitrag zum Thema Homosexualität in der Visite Sendung – einem Ratgebermagazin des Norddeutschen Rundfunks - von 1987 zu sehen.

Die Ausstellung wird bis Ende 2019 durch Mecklenburg-Vorpommern wandern und in Rathäusern, Volkshochschulen sowie Kulturorten des Bundeslands zu sehen sein:

17.06.-02.09.2018 im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin
10.09.-28.09.2018 im Rathaus Rostock
11.10.-04.11.2018 in der VHS Stralsund
10.11.-22.12.2018 im Rathaus Bützow

Weitere Orte für 2019 folgen