Zehn Millionen Euro für 20 Kilometer

Stadt investiert bis 2020 große Summen in die Infrastruktur

Schwerin • „Schwerin wird zu einer Stadt mit einer fahrradfreundlichen Verkehrsumwelt, die allen Radfahrern, Radfahrerinnen und insbesondere auch Kindern und älteren Menschen ein sicheres, komfortables und zügiges Fahren ermöglicht” – so lautet das erklärte Ziel des Radverkehrskonzepts 2020. Und geht es nach Baudezernent Bernd Nottebaum, dann befindet sich Schwerin auf dem besten Weg, genau das zu erreichen.

„Wir haben viele der Maßnahmen bereits umgesetzt, haben uns gut aufgestellt und viel bewegt”, sagt er. Dass Radfahrer bis 2020 einen Anteil von 15 Prozent im Gesamtverkehr ausmachen – „dieses Ziel werden wir aller Voraussicht nach erreichen, wenn auch nicht übertrumpfen.” Aktuell liege der Wert bei etwa 13 Prozent.
Doch was ist in den vergangenen neun Jahren seit Beschlussfassung der Stadtvertretung und Aufsetzen des Radverkehrskonzepts eigentlich passiert? Am deutlichsten zeigt sich das wahrscheinlich am Radwegenetz. „Bis 2020 werden wir insgesamt 20 Kilometer Radwege neu gebaut oder instandgesetzt haben. Dafür investieren wir 10 Millionen Euro”, erklärt Bernd Nottebaum. Schon jetzt können neue Wege und Teilabschnitte befahren werden. Beispielsweise die „Alte Dömitzer Landstraße” zwischen Gartenstadt und Holthusen, die durch die Wälder Haselholz, Göhrener Tannen und Friedrichstannen führt. „Die fahre ich privat auch sehr gerne, da sie sich gut mit einer Stippvisite im Industriepark verbinden lässt”, so der Baudezernent.
Ein großes Projekt in Sachen Radfern- und Rundwege ist die Radverbindung Hamburg- Rügen, die durch Schwerin laufen und durch einen Residenzstädterundweg ergänzt wird. So gibt es seit 2014 den Abschnitt am Westufer des Ziegelaußensees mit Rastplatz und Querungshilfe an der Wickendorfer Straße. Von der Gadebuscher Straße aus ist der Teilabschnitt entlang des Westufers vom Lankower See bereits fertiggestellt und soll weiter über die Straße „Am Wittenburger Tor“ zum Ostorfer See, dort am Ufer entlang zum Alten Friedhof, am Grimkesee vorbei zum Ostorfer Ufer und schließlich bis zum Platz der Jugend führen. Bis 2020 soll es dabei auch die Option geben, die neue Fahrradbrücke zwischen Dwang und Krösnitz zu nutzen.
Dem Problem einer fehlenden Stadtquerung hat sich die Stadtverwaltung gewidmet. „Es wird an einer Variante der Durchfahrt durch die Innenstadt gearbeitet und wir versuchen, mit dem zuständigen Landesamt eine Lösung zu finden”, erklärt Bernd Nottebaum.
Mögliche Standorte für dringend gebrauchte Radstationen und -parkplätze werden ebenfalls geprüft. Um die Entwicklung des Radverkehrs erfassen, dokumentieren und daraus eventuell Maßnahmen ableiten zu können, hat die Stadt Dauerzählstellen an vier Stationen eingerichtet: am Franzosenweg, am Ostorfer Ufer, in der Lübecker Straße und in der Alexandrinenstraße. Auf www.schwerin.de gibt es nicht nur die Ergebnisse der Zählung zu sehen, sondern auch wichtige Hinweise, Tipps und Empfehlungen zum sicheren und entspannten Fahrradfahren durch die Landeshauptstadt.

BU1: Bernd Nottebaum ist stolz auf den neuen Radweg am Westufer des Lankower Sees
BU2: Das Zickzack-Muster im Boden markiert die neuen Dauerzählstellen für Fahrräder
Fotos: maxpress