Wohnen für Menschen mit Demenz

Selbstbestimmtes und individuelles Leben im Mittelpunkt

Feldstadt • Seit Ende des vergangenen Jahres befindet sich ein neues Wohnmodell in dem halbkreisförmigen Gebäude der Gartenhöhe: Eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Acht Senioren bewohnen acht Appartements mit eigenem Badezimmer, einem gemeinschaftlichen Wohnzimmer sowie einer Wohnküche.

„Das Mittagessen wird momentan noch überwiegend aus dem Augustenstift geliefert, aber heute haben wir alle gemeinsam mal gekocht – das wollen wir in Zukunft öfter machen“, so Anne Hafouzov, Teamleiterin der Wohngemeinschaften in der Gartenhöhe. Die Mieter decken gemeinsam den Tisch, alle essen zusammen und auch beim Abwasch helfen alle gemeinschaftlich. „Jeder kann sich dort beteiligen, wo er mag und wozu er Lust hat“, so Präsenzkraft Brigitte Wienert. Senioren-WGs gibt es im Pflegenetzwerk des Augustenstifts und der SOZIUS gGmbH schon einige Jahre. Die „Ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz“ ist allerdings neu. Es hatte sich herausgestellt, dass die geänderten Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mieter eine neue Wohnform forderten. Die Senioren-WG in der Gartenhöhe 6c wurde an diese Veränderungen angepasst und speziell für Menschen mit Demenz entwickelt. „Ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz“ ist die Bezeichnung, bei der ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben der Mieter im Mittelpunkt steht. „Unsere Mieter erhalten Unterstützung bei der Bewältigung der Alltagsaufgaben. Wir möchten die vorhandenen Fähigkeiten nutzen und fördern, damit die Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt leben können“, erklärt Anne Hafouzov. Wer in die Wohngemeinschaft einziehen möchte, schließt einen Mietvertrag sowie einen Betreuungsvertrag ab und wird von Präsenzkräften im Tagesablauf begleitet. „Besonders die Beteiligung der Angehörigen spielt eine wichtige Rolle bei dieser Wohnform, denn die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern und ihnen ist eine Voraussetzung dafür, dass die Mieter möglichst eigenständig in der Wohngemeinschaft leben können“, erklärte sie weiter. Die modernen Räume in der Gartenhöhe 6 c sind mit acht hellen Appartements ausgestattet, jeder Mieter hat ein eigenes Bad. Es gibt einen großen Wohnbereich und eine gemeinsame Küche. „Uns ist es besonders wichtig, die Ressourcen des Einzelnen zu fördern und möglichst lange zu erhalten, dabei möchten wir im Alltag auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen können“, so Anne Hafouzov. Auch Einsamkeit ist ein großes Thema: „In der WG ist keiner alleine, der nicht alleine sein möchte,“ so Hafouzov weiter. Das Ziel ist, die Unterstützung von Präsenzkräften in der Wohngemeinschaft für 24 Stunden am Tag anzubieten. Das Angebot ist eines der ersten seiner Art in Schwerin und damit zukunftsweisend. Es fügt sich in das breite Angebotsspektrum des „Netzwerks für Menschen“ des „Augustenstift zu Schwerin“ und der SOZIUS gGmbH nahtlos ein. Wer sich für ein Appartement in der neuen Wohngemeinschaftsform interessiert, bekommt alle weiteren Informationen im Servicepunkt des „Augustenstifts zu Schwerin” unter 0385/ 55 86 4-44.

az