WINDROS-Festival – große Weltmusik in kleinem Dorf

Folkmusik, traditionelle Tänze und ein kleiner Kinderzirkus

Die Folkszene von heute spielt Musik nicht so wie im 17. oder 18. Jahrhundert. Die Musiker nutzen zwar die alten Musikhandschriften und Instrumente, machen aber etwas völlig Neues und für heutige Ohren gut hörbare Sounds und Grooves daraus. Die neue „alte“ Musik inspiriert vor allem viele junge Leute. Folkfestivals in ganz Europa sind heutzutage Jugendfestivals mit einem Hauch von Woodstock.

Das WINDROS-Festival unter dem Titel „Voices & Noises“ findet am Wochenende des 8. bis 10. September statt und bietet ein umfangreiches und vielfältiges Programm mit etwa 30 Konzerten, Sessions, einer musikalischen Folkwanderung nach Zippendorf, dem legendären WINDROS-Orchester in der Samstagnacht und einer Sonntagsmatinee mit fast allen Künstlern des Festivals. Das Picknick unter dem Nussbaum am Samstagnachmittag gehört ganz den Kindern und Familien. Neben dem Kinderzirkus „Zimpanelli“ und musikalischen Einlagen einiger Bands gibt es am Abend erstmals ein Taschenlampenkonzert für Kinder mit dem Liedermacher Günter Gall. Die Tanzbegeisterten können ab diesem Jahr zusätzlich die Diele der Hufe 5 für Tanzworkshops mit der Berliner Geigerin Vivien Zeller und für Tanzabende mit Paar-, Gassen- und Figurentänzen nutzen. Am Freitagabend spielen der Knopfakkordeonspieler Jan Budweis und am Abend darauf die Tanzkapelle „Malbrook“ mit Freunden zum Tanz auf.

Eine der angesagtesten Folkbands Europas „Suistamon Sähkö“ berauscht ihre Fangemeinde mit einer Mischung aus elektronisch verstärkten traditionellen Instrumenten und karelischem Gesang der Dörfer zwischen Finnland und Russland, dazu heiße Elektrobeats. Die Berliner Band „Polkaholix“ bewegt die tanzenden Massen mit Punk, Rock und Ska. Percussionist und Sänger Mamadou Diabate aus Bukina Faso fasziniert ebenso wie das Dudelsackspiel der Pipenböcke aus Deutschland. Silver Sepp aus Estland, der Publikumsliebling bisheriger Windros-Festivals, beeindruckt seine Fans mit Percussion und außergewöhnlichen Klangfarben. Das skandinavische Ladies-Trio „Huldrelokkk“ rockt das Samstagabendkonzert auf der großen Bühne. Die „Saitenspinner“ aus Schwerin laden zum Mitsingen von Volksliedern mit gewohnt witzigen Einlagen in die Agrarscheune ein. Der Sänger Bibish Mola aus Togo trifft auf Schweriner Musikanten. Und vielleicht entsteht daraus ein neues Genre. Das ist das Besondere am Windros-Festival auch im Jahr 2017: Mecklenburg trifft auf große Welt und beschert dem Publikum einige neue Sternstunden der Musik.

WINDROS – das ist ein engagiertes, junges und hochkarätig besetztes Musikfestival mit sechs Bühnen unter Nuss- und Obstbäumen, in Zelten, uralten Bauernhäusern und Scheunen auf dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums für Volkskunde in Schwerin-Mueß direkt am Südufer des Schweriner Sees. In den Dämmerstunden ist das dörfliche Areal illuminiert. Mehr zum Festival und den Künstlern erfahren Interessierte über: www.windros-festival.de. Karten sind über alle Geschäftsstellen der SVZ, Prignitzer und Norddeutsche Neueste Nachrichten, die üblichen Vorverkaufsstellen in Schwerin, an der Kasse des Freilichtmuseums und über www.etix.com erhältlich.

Fred-Ingo Pahl