Was sich im neuen Jahr ändert
Schweriner können sich 2018 auf einige Neuerungen einstellen
Schwerin • Silvester werden die Sektkorken knallen, um den alljährlichen Jahreswechsel gebührend zu feiern. Auch im neuen Jahr gibt es in Schwerin wieder viele Veranstaltungen und Konzerte, aber auch Baustellen mit den damit verbundenen Einschränkungen. Zudem stehen personelle Veränderungen an und im Bildungsberich werden neue Bauvorhaben umgesetzt. Welche Veränderungen wichtig sind und was beachtet werden sollte – hier der Überblick.
Die gute Nachricht vorweg: In der Landeshauptstadt wird es 2018 weit weniger Baustellen geben als noch in den Jahren zuvor. Das dürfte die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Verkehrschaos zwar einschränken, bedeutet aber keinen Freifahrtschein.
Nur wenige Baustellen in Schwerin
In Görries in der Rogahner Straße wird im April der erste Bauabschnitt zwischen östlicher Auffahrt Umgehungsstraße und Einmündung Schulzenweg beginnen. Ende nächsten Jahres sollen die Hauptarbeiten abgeschlossen sein. Großes Ziel: erfolgreiche Komplettsanierung bis 2020. Gastronomen und Spaziergänger können im Mai aufatmen. Kurz vor Beginn des Sommergeschäfts wird der erste Bauabschnitt in der Fußgängerzone des Großen Moors beendet sein. Seit September 2017 laufen hier die Arbeiten. Die zweite und letzte Bauphase ist dann für 2019 geplant. Pendler von und nach Schwerin hingegen werden sich auf Staus an der Bundesstraße 321 einstellen müssen. Für den vierspurigen Ausbau des Autobahnzubringers, der Planungen zufolge 21,4 Millionen Euro kostet, wurden bereits Bäume gefällt, um Platz für die Verbreiterung zu schaffen. Die Baumaßnahmen werden nach Schätzungen der Stadt drei Jahre dauern.
Zonen für Bewohnerparken werden zusammengelegt
Ab Februar wird die langwierige Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt leichter: Die Bewohnerparkzone B wird abgeschafft und mit Zone C zusammengelegt. Gleiches gilt für Parkzone E und F, hier wird es keine Zone E mehr geben. Für beide Fusionen gilt: Bis zum Ablauf behalten alte Ausweise ihre Gültigkeit, Bewohner bekommen danach automatisch die neuen Parkausweise. Mit den Änderungen wird für Parkzone A eine Sonderregelung eingeführt: In sogenannten Überlappungsbereichen können Anwohner dann bestimmte Straßen der Zonen D und F für die Parkplatzsuche nutzen.
Müllgebühren sinken
Je nach Behältergröße und Häufigkeit der Leerungen werden Haushalte in Schwerin ab Januar bis zu acht Euro Müllgebühren im Jahr sparen. Die Stadt wird die Preise entsprechend herunterschrauben. Für knapp die Hälfte der Schweriner Straßen gelten im neuen Jahr zudem überarbeitete Tourenpläne der Kehrmaschinen. Um die Kosten zu optimieren, werden sie künftig vermehrt oder seltener gereinigt. Bewohner in Stadtrandlagen profitieren besonders davon.
Gewerbesteuer steigt und Grundsteuer sinkt
Alle in Schwerin ansässigen Unternehmen zahlen ab 2018 sieben Prozent mehr Gewerbesteuer, das entspricht in etwa dem Landesdurchschnitt großer Städte. Grundsteuerzahler werden noch im Januar einen Mehrjahresbescheid bekommen, der bis zur nächsten Änderung gültig sein wird. Im Gegenzug wird die Grundsteuer um 5,5 Prozent gesenkt.
Gesperrte Straßen wegen Veranstaltungen
Mögliche Einschränkungen im Stadtverkehr wegen Großveranstaltungen werden voraussichtlich nicht größer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Sollten für Konzerte in der Sport- und Kongresshalle oder der Freilichtbühne sehr viele Karten verkauft werden, wird die Stadtverwaltung unter Umständen das bereits bekannte Verkehrs- und Parkkonzept anwenden. Zufahrten vom Obotritenring in Richtung Wittenburger Straße, Werner-Seelenbinder-Straße, Jean-Sibelius-Straße und Richard-Wagner-Straße sind dann zwei Stunden vor Konzertbeginn gesperrt. Eine halbe Stunde danach werden sie wieder freigegeben. An neuralgischen Punkten sind P&R Parkplätze eingerichtet, von denen aus Busse zur Kongresshalle pendeln, um den Verkehr insgesamt zu entlasten.
Anwohner rund um den Pfaffenteich werden auch im nächsten Jahr wieder mit Halteverboten und gesperrten Straßen rechnen müssen, etwa beim Altstadtfest vom 7. bis 9. September und beim Drachenbootfestival, dass vom 17. bis 19. August stattfindet. Daher hier auch die Empfehlung, nicht mit dem Auto anzureisen, sondern öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder zu Fuß zu kommen.
Beim Fünf-Seen-Lauf 2018 ändert sich zum ersten Mal seit Bestehen der Veranstaltung die Streckenführung. Wegen verschiedener Baustellen wird Lankow nicht mehr Teil des Großereignisses sein.
Schul- und Hortbereich wird ausgebaut
2018 werden der Heine-Hort und der Hort in der Friedensstraße fertiggestellt. In der Innenstadt beginnen die Sanierungs-
arbeiten in der Heine-Schule und der Erich-Weinert-Schule. Gleichzeitig nimmt das Zentrale Gebäudemanagement Schwerins weitere Investitionen im Bildungsbereich in Angriff: In der Weststadt ist Baubeginn für eine zusätzliche Regionalschule und den Ersatzneubau der John-Brinckmann-Grundschule. An der Grundschule Lankow werden ein neuer Hort und eine neue Zweifeldsporthalle errichtet. Außerdem beginnen die Bauarbeiten an der neuen Berufsschule Technik in Lankow.
Renten steigen
Im Frühjahr werden die Daten zur Lohnentwicklung 2017 bekannt gegeben. Sollten die bisherigen Prognosen der Bundesregierung stimmen, werden die Renten zum 1. Juli steigen, im Osten etwas stärker als im Westen. Spätestes 2025 sollen die Unterschiede angeglichen sein.
Anmeldung öffentlicher Osterfeuer
Öffentliche Osterfeuer können als Brauchtumsfeuer in der Zeit von Karfreitag bis Ostermontag abgebrannt werden, sind aber spätestens in der Woche vor Ostern schriftlich bei der Stadt anzuzeigen: ordnungsamt@schwerin.de
Wechsel von Kultur- und Finanzdezernat
Oberbürgermeister Rico Badenschier übernimmt zum 1. Januar 2018 als Finanzdezernent die Verantwortung für die Finanzwirtschaft und Finanzsteuerung der Stadt. Neuer Kulturdezernent wird der bisherige Finanzdezernent Andreas Ruhl. Der Integrationsbeauftragte und die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte werden ebenfalls dem Dezernat Jugend, Soziales und Kultur zugeordnet, weil dort schwerpunktmäßig auch die Flüchtlingsbetreuung und Integration angesiedelt sind.
Nico Jüngling
Fotos: maxpress/fotolia.com/Gorilla