WAG: Was nicht in die Toilette gehört

Zum Schutz von Umwelt und Anlagen sind Feuchttücher und Arzneien als Restmüll zu entsorgen

Schwerin • Wohin mit all den Dingen, die im Badezimmer zur Hygiene, für kosmetische Zwecke oder aus medizinischen Gründen benutzt wurden? Auf keinen Fall in die Toilette, sagen die Fachleute von der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE). Feuchttücher, Wattepads oder Wattestäbchen, Arzneimittel und Essenreste sowie jegliche feste Stoffe sind absolut tabu, bevor die WC-Spülung in Gang gesetzt wird.

Bis Abwässer die Kläranlage in Schwerin-Süd erreichen, passieren sie ein langes Leitungssystem mit einer Vielzahl an technischen Anlagen und Pumpen. Um mögliche Gefahren von den Abwasserentsorgungsanlagen abzuwenden, sorgen die Fachleute um Frank Conell, Meister Pumpwerke/Sonderbauwerke bei der WAG, kontinuierlich dafür, beispielsweise den Verschleißgrad der Pumpen so gering wie möglich zu halten. Regelmäßige Kontrollen tragen dazu bei, dass die Entsorgung hin zur Kläranlage ohne Pro-
bleme verläuft. Unbedingt zu berücksichtigen ist der Hinweis, dass außer menschlichen Ausscheidungen und Toilettenpapier nichts anderes in die Toilette gehört.
Feuchttücher beispielsweise bestehen aus faserigem Material, welches sich auf dem Transportweg zur Kläranlage nicht auflöst, sondern Leitungen und Pumpen verstopft. „Damit es nicht zu Beeinträchtigungen der technischen Anlagen oder zu Verstopfungen kommt, ist jeder – schon im eigenen Interesse – gut beraten, Hygieneartikel in den Mülleimer zu werfen“, so Frank Conell. Gleiches gilt für Essenreste. Insbesondere Fette können sich innerhalb von Rohren oder Rohrsystemen ablagern, zu äußerst unangenehmen Gerüchen und ebenfalls zu Verstopfungen und Störungen in den technischen Anlagen führen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch Druckentwässerungsanlagen, von denen es fast 300 auf privaten Grundstücken in Schwerin gibt.
Feste und flüssige Arzneimittel haben ebenfalls nichts im WC zu suchen. Denn medizinisch wirksame Bestandteile belasten und verunreinigen nicht nur das Abwasser, sondern auch die Umwelt. Kläranlagen, die dem heutigen Stand der Technik entsprechen, können diese Substanzen nicht abbauen. Dafür wären hohe Investitionen in zusätzliche Reinigungsstufen erforderlich, so Lutz Nieke. Und auch Zigarettenkippen, Asche, Chemikalien, Farbreste oder die Übrigbleibsel vom Tapetenkleister gefährden Anlagen und Natur.  „Es geht darum, nachteilige Wirkungen auf die aquatischen Ökosysteme zu vermeiden. Alle genannten Stoffe sind über den Restmüll zu entsorgen. So unterstützt jeder die Arbeit der SAE, damit eine störungsfreie Abwasserentsorgung gewährleistet werden kann “, sagt Werkleiter Lutz Nieke.

BU: Es gibt vieles, das auf keinen Fall in die Toilette gehört: zum Beispiel Feuchttücher, Wattestäbchen oder Arzneimittel. Fotos: maxpress/ba