Warmer Sommerregen mit Gefahr von Mückenwolken

Der Klimawandel lockt gefährliche Arten nach Deutschland

Schwerin • Sommerzeit ist Mückenzeit, besonders dieses Jahr. Der Regionalsender TV:Schwerin nimmt das Wetter in der Landeshauptstadt genau unter die Lupe – und hat gute Nachrichten; aber nur für Mücken. Nach der Jahrhundertdürre 2018 kommt jetzt ein unbeständiger Sommer mit Kälte, Hitze und Flutregen. Perfekt für die langbeinigen Pikser, die immer häufiger auch gefährliche Erreger mit dem Stich übertragen. Auch Exoten wie die Tigermücke sind im Anflug.

Mückenstiche nerven und jucken. Doch inzwischen berichtet jeder Vierte der Geplagten von stärkeren Entzündungen oder anderen allergischen Reaktionen nach Stichen. Vier von zehn Betroffenen mussten Entzündungen aufgrund von Mückenstichen sogar ärztlich behandeln lassen. Die Ursache: Mit jedem Stich können auch Erreger übertragen werden.
Die Gefahr ist besonders groß bei Stichen durch subtropische Mückenarten wie der Tigermücke, der Gelbfiebermücke oder der japanischen Buschmücke. Eigentlich ist Südostasien ihr natürlicher Lebensraum. Doch wegen der immer milderen Winter durch den Klimawechsel sind die Plagegeister auch in Europa heimisch geworden. Seit drei Jahren haben sie sich auch in Süddeutschland angesiedelt. Die japanische Buschmücke wurde vergangenen Sommer sogar in Hannover gesehen. Bis Mecklenburg gelangte vor einem Jahr eine Mückenart, deren Stich einen Erreger übertrug, der Tausende Vögel umbrachte. Schwerin wäre mit seinen vielen Gewässern ein perfekter Lebensraum für exotische Mückenarten. Sie gelangen mit Warenlieferungen, besonders Autoreifen, nach Europa.
Mit den surrenden Neuankömmlingen gelangen auch Krankheiten hier her, die sich bis vor wenigen Jahren nur in subtropischen Regionen verbreiteten. Die Tigermücke überträgt schwere Infektionskrankheiten wie etwa das Chikungunya-Virus. Chikungunya löst hohes Fieber und heftige Gelenkschmerzen aus und kann im schlimmsten Fall auch zum Tod führen.
Was hilft gegen die blutsüchtigen Exoten? Mückenschutzmittel auf die Haut auftragen, auf stark riechende Parfums und Kosmetika verzichten, helle, lange Kleidung aus dicht gewebtem Stoff tragen,  Fliegengitter und Moskitonetze nutzen, Mückenstecker zuhause anbringen. Aber Vorsicht: Diese strömen Pestizide aus, deshalb ist regelmäßiges Lüften ein unbedingtes Muss! Keine Pflanzenkübel mit stehendem Wasser in den Garten stellen. Und vor einer Auslandsreise sollte sich jeder rechtzeitig beim Arzt über nötige Impfungen gegen von Mücken übertragene Krankheiten informieren.

Text: Florian Daniel Maaß