SAE: Speisefettreste werden jetzt zu Strom verwertet

Fettannahmestation im Mai in Betrieb genommen

Schwerin • Auf der Kläranlage wurde Mitte Mai dieses Jahres eine Fettannahmestation in Betrieb genommen. Bis zu 15 Kubikmeter organische Substrate werden derzeit pro Tag angefahren und dem Faulungsprozess zugeführt. Dadurch erhöht die Kläranlage ihre Eigenstromerzeugung auf rund 60 Prozent.

Das gebrauchte Öl aus der Fritteuse, der Bratsaft von Steaks und andere Fette gehören nicht in die Kanalisation. So genannte Fettabscheider sind daher Pflicht in gastronomischen Unternehmen und Großküchen. Sie fangen Fette und Öle auf. Seit 15. Mai 2018 werden diese Fette auf der Schweriner Kläranlage verstromt. „Mit der neuen Fettannahmeanlage können wir kontinuierlich dem Faulungsprozess Fette zuführen. Inzwischen beträgt die Dosiermenge 15 Kubikmeter pro Tag“, so Steffen Nemitz. Fett reagiert als organischer Energielieferant im Faulturm und verwandelt sich bei etwa 37 Grad Celsius in Methangas.
„Wir haben in der Anfangsphase mit Bedacht agiert und schrittweise die Zufuhrmengen erhöht. Auf diese Weise ist die Anlage gut angelaufen. Es gab keine Störungen“, sagt Steffen Nemitz, der für den Betrieb der Anlage verantwortlich ist. Das entstandene Gas wird im Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Der Anteil selbst erzeugten Stroms auf der Kläranlage konnte durch die circa 900.000 Euro teure Investition im letzten Monat im Vergleich zu den Vorjahren um 20 Prozent gesteigert werden. Knapp ein Jahr hat die Errichtung der Fett- annahmestation gedauert. Angenommen werden allerdings nur Reste von sogenannten verzehrfertigen Fetten. Welche Fette das sind, wird durch einen Abfallschlüssel vorgegeben. Unangenehme Gerüche, die in sehr starkem Maß von alten Fetten ausgehen, werden durch starke Abluftfilter neutralisiert. „Außerhalb der in sich geschlossenen Anlage ist von der Fettverwertung nichts zu spüren“, versichert Bauleiter Jörg Flissakowski.