Vorsicht vor schwarzen Schafen

Bei der Adoption eines Vierbeiners oder gefiederten Begleiters sollte so einiges beachtet werden

Schwerin • „Wir bekommen ein Haustier!” Wenn diese Entscheidung gefallen ist, folgt erst einmal große Vorfreude. Bei der weiteren Planung gibt es jedoch viele Dinge zu bedenken. Das Tierheim Warnitz gibt einige Tipps, warnt aber auch vor „schwarzen Schafen”.

Nicht nur für die Anschaffung sondern auch für Futter, Zubehör, Tierarzt und vieles mehr – jedes Tier verursacht regelmäßige Kosten. „Wer sich beispielsweise eine ältere Katze aus dem Tierheim holt, muss damit rechnen, dass sie eventuell Medikamente oder Tierarzt-Besuche benötigt”, erklärt Ilka Dittberner aus dem Tierheim Warnitz. Darüber hinaus kann ein Tier problemlos 15 Jahre alt werden – ist in einem Jahrzehnt immer noch ein Platz in der Familie? „Auch im Urlaub muss das Tier versorgt werden. Einen Hund kann man mitnehmen, wenn man eine hundefreundliche Unterbringung findet. Ansonsten bieten wir beispielsweise eine Pension an. Für Katzen gibt es so etwas auch”, so die Tierheimleiterin. Katzen seien jedoch Gewohnheitstiere, daher sei es immer besser, eine Person des Vertrauens mit dem Füttern in der vertrauten Umgebung des Zuhauses zu beauftragen.
Zunehmend landen auch Exoten im Tierheim. Wer sich ein Reptil oder beispielsweise einen Schwarzohrpapagei (Foto rund) anschaffen will, sollte sich vorher intensiv damit befassen. „Der Händler ist verpflichtet, Tierhalter vor dem Kauf über die Haltungsbedingungen aufzuklären. Diese werden häufig unterschätzt”, stellt auch Dr. Olav Henschel, Leiter des Fachdienstes Veterinär- und Lebensmittelüberwachung, fest. Die Frage, ob ein bestimmtes Tier überhaupt gehalten werden darf, sei im Artenschutzrecht geregelt. Dass im Schweriner Tierheim inzwischen häufiger Exoten abgegeben werden, könne nach Ansicht des Veterinäramtes damit zusammenhängen, dass die Tiere in der Stadt vermeintlich einfacher zu halten sind, als beispielsweise ein Hund, der viel Auslauf benötigt. Das entpuppt sich aber schnell als Fehleinschätzung.
Ein Besuch im Tierheim lohnt sich bei der Überlegung, welches Tier es sein soll, auf jeden Fall. Die erfahrenen Mitarbeiter können Auskünfte zu allen Tieren geben und einschätzen, welches geeignet ist. Wer nach Rassen sucht, kann einen Besuch beim Züchter in Erwägung ziehen. Doch Vorsicht vor schwarzen Schafen! „Immer auf einen Kaufvertrag mit eingetragener Personalausweisnummer von Käufer und Verkäufer bestehen! Wer sich weigert, ist auch nicht seriös”, so Ilka Dittberner. Ähnliches gilt für Tiere aus dem Ausland. „Wir haben hier schon viele Tränen gesehen, weil Menschen sich ein Tier aus dem Katalog ausgesucht haben und dann etwas ganz anderes bekamen.”
Ist die Entscheidung auf ein bestimmtes Tier gefallen, noch einmal eine Nacht darüber schlafen.


BU: Im Tierheim warten viele Tiere auf ein neues Zuhause. Mitarbeiterin Andrea Behrendt berät gerne bei der Wahl
Fotos: maxpress