Vorarbeit leisten zur vierten Reinigungsstufe

SAE beteiligt sich mit Kläranlage an bundesweitem Untersuchungsprogramm zu Mikroschadstoffen

SAE beteiligt sich mit Kläranlage an bundesweitem Untersuchungsprogramm zu Mikroschadstoffen
Martin Frank wertet Daten aus, mit denen sich die Kläranlage an bundesweiten Messaktionen beteiligt, Foto: maxpress/ba

Schwerin • Täglich gelangen Mikroschadstoffe ins Abwasser. Kläranlagen sind derzeit nur bedingt in der Lage, diese zu eliminieren oder zurückzuhalten. In Zukunft könnte eine weitere Reinigungsstufe zu spezifischen Verbesserungen führen. Die Schweriner Kläranlage beteiligt sich daher an einem bundesweiten Untersuchungsprogramm.

„Die Kläranlage in Schwerin-Süd erfüllt alle gesetzlichen Vorgaben, um jährlich rund sechs Millionen Kubikmeter Abwasser nach mechanischer und biologischer Reinigung in guter Qualität dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen. Unsere Aufgabe besteht darin, Nährstoffe herauszufiltern, damit es nachfolgend nicht zu einer Eutrophierung in den Gewässern kommt“, sagt Betriebsingenieur Martin Frank von der WAG. Allerdings gibt es gegenwärtig noch keine gesetzlichen Regelungen, um Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zusätzlich zu entfernen. Verschiedene Verfahren der sogenannten vierten Reinigungsstufe wie Aktivkohle, Ozonung und Filtration könnten dies gewährleisten. „Mit der Beteiligung an einem bundesweiten Untersuchungsprogramm leisten wir durch Messreihen einen aktiven Beitrag, um Experten bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zu unterstützen und frühzeitig für unsere eigene Tätigkeit notwendige Daten zu generieren.“ Bei Mikroschadstoffen handelt es sich um Arzneimittel, Industriechemikalien, Biozide, Pflanzenschutz- und Waschmittel sowie Mikroplastik. Diese kommen zwar nur in sehr geringen Konzentrationen im Abwasser vor, können durch die Einbringung in den Wasserkreislauf dennoch negative Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Trinkwassergewinnung haben. „Deshalb ist es uns wichtig, die Erkenntnisse aus dem Monitoring des Umweltbundesamtes zu bewerten, um einen Überblick über lokal im Abwasser vorhandene Mikroschadstoffe zu erhalten.“ Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten. Zum Beispiel durch die ordnungsgemäße Entsorgung von Medikamenten. Diese gehören in den Restmüll und nicht in die Toilette“, so Martin Frank. 

maxpress/ba