Vor dem Frühling durch Georgien

Das Land ist in diesem Jahr Gastland beim FILMKUNSTFEST MV

Schwerin • Das zwischen Europa und Asien gelegene Georgien verfügt über eine reiche Filmtradition, die bis in die frühen Tage des sowjetischen Kinos zurückreicht und in den vergangenen Jahren eine neue Blüte erlebt. Auf dem  diesjährigen FILMKUNSTFEST MV wird es neben einem georgischen Filmprogramm auch Sonderveranstaltungen zum diesjährigen Gastland geben.

2017 war Volker Kufahl, Künstlerische Leiter des Festivals, Mitglied der Dokumentarfilmjury beim 12. Batumi International Arthouse Filmfestival. In Kooperation mit dem Festival werden auf dem 28. FILMKUNSTFEST MV aktuelle georgische Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilme aufgeführt, unter anderem die internationalen Festivalerfolge „Dede“, „Vor dem Frühling“ (Foto: Neue Visionen) und „Scary Mother“. Dazu werden georgische Filmschaffende nach Schwerin eingeladen. „Die aktuellen Produktionen Georgiens spiegeln die besondere geografische, gesellschaftspolitische und kulturelle Situation des Landes wider, mit der wir uns auseinandersetzen möchten“, sagt Volker Kufahl zur Wahl des Gastlandes.  

Außerdem wird am 2. Mai der Filmklassiker „Meine Großmutter“ („Chemi Bebia“, 1929) von Kote Mikaberidse aufgeführt, der von der georgischen Starpianistin Dudana Mazmanishvili am Flügel begleitet wird. Die experimentelle Satire über Bürokratie und Nepotismus war der erste in Georgien verbotene Film und konnte fast 40 Jahre lang nicht gezeigt werden. Ergänzt wird das Filmprogramm mit einer Ausstellung des Fotografen Wolfgang Korall in Kooperation mit dem MV Foto e.V. Vom 2. bis 25. Mai 2018 werden großformatige Aufnahmen aus seinem neuem Bildband „Die Seele Georgiens“ gezeigt.

Ein weiterer Höhepunkt der georgischen Kulturreihe wird eine Lesung der in Tiflis geborenen und mittlerweile in Hamburg lebenden Schriftstellerin Nino Haratischwili sein, die in Kooperation mit der Buchhandlung Hugendubel stattfindet. Die Autorin wird dort am 3. Mai ihren 2014 veröffentlichten Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ vorstellen, für den sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Das von Kritikern hochgelobte Epos erzählt über mehrere Generationen hinweg von georgisch-russischen Frauenschicksalen.