Von Schwerin aus China erobern

FHM-Studentin hilft beim Eintritt in den chinesischen Markt

Berufliche Erfahrung während des Studiums zu sammeln ist für Ruoxun Xiao selbstverständlich. Die gebürtige Chinesin studiert seit Oktober letzten Jahres International Management an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Schwerin.

Seit dem 1. Juni ist sie für das Biotech-Unternehmen Primacyt als studentische Hilfskraft tätig. Hier soll sie den Bereich Marketing und Vertrieb unterstützen, aber auch ihre Sprachkenntnisse einbringen. „Der chinesische Markt ist für uns sehr wichtig, deswegen ist es gut, jemanden zu haben, der Chinesisch spricht und sich auch mit der Kultur auskennt“, erklärt Geschäftsführer Dieter Runge, der die Firma 2004 zusammen mit Familie und Freundin in Schwerin gründete. Er ist sich sicher, dass Frau Xiao eine große Hilfe für Primacyt sein wird: „Wir sind hier alles Naturwissenschaftler und kennen uns im chinesischen Markt nicht aus, deshalb sind wir auf Rat von außen angewiesen.“ Er sei gespannt auf die Zusammenarbeit, die aus einer studentischen Exkursion resultierte.

Während des Moduls „Praktikerkolloquium und Unternehmensbesuche“ stand für Ruoxun Xiaos Studiengruppe auch eine Betriebsführung bei Primacyt auf dem Programm. Dieter Runge führte die Studentinnen und FHM-Standortleiterin Professor Dr. Anja Gelzer durch die Firma und gab die Stelle als studentische Hilfskraft bekannt. „Ich habe gleich mehrere Bewerbungen erhalten, aber Frau Xiao hat mich überzeugt, nicht zuletzt auch wegen Ihrer guten Deutschkenntnisse.“, erinnert er sich.

Der kleine Familienbetrieb hat seinen Sitz im Schweriner Technologie- und Gewerbezentrum. Hier entwickelt, produziert und vertreibt Primacyt menschliche und tierische Zellkulturen für biomedizinische und pharmazeutische Forschungen. Ein Bereich, der für Ruoxun Xiao Bereich absolutes Neuland darstellt, trotzdem gefällt ihr die Arbeit: „Ich finde es schön, dass es so ein kleines Team ist. Alle sind sehr nett und geduldig.“, sagt Xiao, die sich in ihrer Freizeit eher für Yoga und Kochen interessiert, als für Zellkultursysteme.

An Schwerin begeistert sie vor allem die Natur und Architektur. Pläne für die Zukunft hat sie auch bereits: „Wenn ich mit dem Studium fertig bin, möchte ich für einige Jahre in Deutschland arbeiten und danach nach China zurückkehren“. Vermissen tut die Studentin nur eins: „Es gibt in Schwerin einfach keinen asiatischen Laden, aber zum Glück kann ich mir fast alles online bestellen.“ Vielleicht gibt es dann ja auch bei Primacyt bald einen chinesischen Kochkurs.

BU1: Beim Rundgang durch die Firma mit Geschäftsführer Dieter Runge, zeigt Ausbilderin Melissa Thiede (links) FHM-Studentin Ruoxun Xiao die Arbeit im Zell-Kulturen-Labor.
BU2: Die Schutzkleidung anzulegen ist Pflicht, aber beim ersten Mal gar nicht so einfach.
Fotos: FHM