Volkskrankheit mit hoher Dunkelziffer
Behandlung von Depressionen gibt es neue Forschungsergebnis
Schwerin • Experten gehen davon aus, dass über 60 Prozent aller Depressionen nicht behandelt werden. Das hat vielfältige Gründe. Da sich die Anzeichen von Mensch zu Mensch in Stärke, Dauer und Zusammensetzung deutlich unterscheiden, ist es auch für Ärzte nicht immer leicht, eine Depression zu diagnostizieren. Die Erscheinungsformen einer Depression können vielfältig sein, deshalb sollte die Diagnosestellung in den Händen eines erfahrenen Arztes liegen.
Die Depression hat viele Gesichter, eines ist jedoch allen gemeinsam: Ein normales Leben ist nur stark eingeschränkt möglich, tägliche Pflichten werden schnell zu einer unüberwindlichen Hürde. Der erste Schritt zur Behandlung ist meist der schwerste. Gerade hier brauchen Betroffene oft die Hilfe anderer. Gründliche Information über die Symptome und den Verlauf der Erkrankung sind sowohl für betroffene Menschen als auch für ihre Angehörigen wichtig und können den Behandlungsverlauf durch aktive Mitgestaltung positiv beeinflussen. Obwohl es inzwischen viele etablierte Behandlungsmöglichkeiten gibt, bleiben auch heute noch circa die Hälfte der erkrankten Menschen ohne Behandlung und Hilfe.
Nun gibt es neue Hoffnung in der Forschung zur Behandlung bei Depressionen, die demnächst in Studien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit geprüft werden. Das Schweriner Forschungsinstitut Somni Bene erforscht seit Jahren die Ursachen von depressiven Erkrankungen, Angststörungen, Demenzerkrankungen und Schlafstörungen, hier werden moderne Behandlungsmöglichkeiten untersucht und geprüft, betroffene Patienten werden sorgfältig fachärztlich diagnostiziert und gegebenenfalls in Studienbehandlungen betreut oder erhalten weitere umfangreiche Empfehlungen.
Für aktuell beginnende Studien bei Depression können sich interessierte Patienten telefonisch unter (0385) 207 98 0 melden, um sich über die neuen Behandlungsmöglichkeiten und die Voraussetzungen zur Teilnahme an einer Studienbehandlung detailliert zu informieren.
Folgende Diagnosekriterien können auf eine Depression hinweisen:
Hauptsymptome: • Gedrückte Stimmung • Verminderter Antrieb • Verlust von Interesse und Freude
Zusatzsymptome: • Schlafstörungen • Verminderung von Konzentration und Aufmerksamkeit • Schuldgefühle, Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen • Negative und pessimistische Gedanken • Appetitminderung • Suizidgedanken
Wenn mindestens zwei der Hauptsymptome und zwei der Zusatzsymptome über mindestens zwei Wochen anhalten, kann eine Depression vorliegen.