Virus-Meldepflicht für Haustiere ?

Bisher kaum Hinweise von Corona-Krankheitsübertragung auf Menschen

Wenn die Katze niest, schnarcht oder keine Luft mehr bekommt, können das Anzeichen für eine Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus sein.
Katzen können sich mit dem Corona-Virus anstecken, Foto: pixabay

Schwerin • Wenn die Katze niest, schnarcht oder keine Luft mehr bekommt, können das Anzeichen für eine Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus sein. Tiere mit diesen Symptomen sollen voraussichtlich ab Juli auf das Virus getestet werden. Ist der Test positiv, muss das künftig den Veterinärbehörden gemeldet werden.

Hintergrund ist, dass die Weltorganisation für Tiergesundheit und die EU-Kommission von diesen Fällen erfahren wollen. Die Daten sollen auch dem Friedrich-Loeffler-Institut bei seinen Studien helfen. Dieses Institut fand bereits heraus, dass sich Katzen und Frettchen mit dem Corona-Virus anstecken können, Hunde seltener, Mäuse und Ratten gar nicht.

Entwarnung gab Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für die Ansteckungsgefahr von Tieren auf den Menschen. „Die bisherigen Erfahrungen, auch aus Deutschland, liefern keine Hinweise darauf, dass Haustiere das Virus auf Menschen übertragen.“ Bewiesen ist das aber noch nicht, so die Experten vom Friedrich-Loeffler-Institut. Auf Farmen sei das Problem, dass viele Tiere auf engstem Raum zusammenlebten. Sie vermehren das Virus, scheiden es aus und stecken andere an. In diesem Kontext ist es nicht ausgeschlossen, dass sich auch Menschen infiziert haben könnten.

Fest steht aber wohl schon: Schweine und Hühner sind immun gegen Corona. Rinder werden als nächstes getestet. Corona-betroffene Haustiere sollen in Quarantäne gehalten werden – in einem speziellen Käfig oder geschlossenen Zimmer, um Abstand zu gewährleisten. Intensivbetten für die Vierbeiner sind wohl nicht geplant.

Holger Herrmann