Verkehrsgeschichte auf mehr als 200 Seiten

Erinnerungen sowie Zeitungsartikel und Fotos festgehalten

Schwerin • Daran, dass die Straßenbahn einst auf dem Grunthalplatz oder dem Alten Garten ihre Runden drehte und auch durch die Mecklenburgstraße fuhr, können sich nur noch die wenigsten Schweriner erinnern. Umso interessanter ist, was das vom NVS herausgegebene Buch über die Entwicklung des innerstädtischen Verkehrs bereithält.

Alte Fotoaufnahmen, die eben diese Entwicklung dokumentieren, gibt es nur wenige. „Fündig wird man höchstens auf Postkarten, und zwar nicht auf jenen, die immer mal wieder aus den Archiven heraus ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden, sondern denen, die irgendwo daheim in den Schubladen gehütet und zum großen Teil vergessen wurden“, so Wolfgang Block vom Schweriner Nahverkehr. Gemeinsam mit Senioren seines Betriebes und vielen Nahverkehrs-Interessierten hat er nach drei Vorgängerbüchern weiter nach allem gesucht, was es zur Historie des Schweriner Verkehrs noch geben könnte – sowohl Fotos als auch Erinnerungen. „Der eine meint, dass es der 10. ­Dezember 1937 war, an dem bei starkem Schneesturm zum ersten Mal Schienenersatzverkehr gefahren wurde. Der Nächste sagt, es war der 12., nämlich an Mutters Geburtstag. Das macht es natürlich noch schwieriger.“ Wolfgang Block ist es in jedem Fall wichtig, die Geschichte des Schweriner Nahverkehrs als wichtigen Teil der gesamten Stadtgeschichte festzuhalten. Gelungen ist ihm dies in einem mehr als 200 Seiten starken Buch mit 340 Fotos und 42 Zeichnungen von Karl-Otto Friedemann und Klaus-Dieter Roloff. Straßenbahnen auf dem Schelfmarkt, am Pfaffenteich-Südufer ebenso wie in Zippendorf – Aufnahmen, wie sie die meisten der Schweriner Zeitgenossen noch nie gesehen haben dürften. Erhältlich ist das Buch für 26 Euro an den NVS-Verkaufsstellen am Marienplatz und am Platz der Freiheit.

ml