Vergessener Teamsport mit langer Tradition

Schweriner Jugendmannschaft im Faustball sucht nach sportbegeisterten Mitstreitern

Zwischen den Berührungen darf der Ball einmal auf dem Boden aufkommen und die Spieler dürfen ausschließlich eine Faust benutzen
Zwischen den Berührungen darf der Ball einmal auf dem Boden aufkommen und die Spieler dürfen ausschließlich eine Faust benutzen, Foto: maxpress

Schwerin • Sie ist eine der ältesten Sportarten der Welt: Faustball. Zwar hat Antonio Scaino die Regeln des „Ballonspiels” im Jahr 1555 in Venedig zum ersten Mal niedergeschrieben, doch erste Erwähnungen gab es bereits im 3. Jahrhundert vor Christus. Auch in Schwerin hat der Teamsport Tradition, ist aber in Vergessenheit geraten. Das will der ESV Schwerin ändern.

„Zu DDR-Zeiten war Faustball stärker verbreitet. Aber bei uns im Verein spielen wir es schon ewig”, erzählt Anett Seyffert. Sie ist nicht nur seit 20 Jahren in der Frauen-Faustball- Mannschaft des Vereins sondern auch seit 18 Jahren Nachwuchs-Trainerin. „Die ersten Kinder, die ich trainiert habe, sind inzwischen selbst Eltern”, erzählt sie. „Seit drei Jahren gibt es nun auch die U10 Mannschaft für die ganz kleinen Sportler und für die suchen Anett Seyffert und ihre Kollegin Nadine Harm noch begeisterten Nachwuchs im Alter von acht bis elf Jahren. Reinzukommen sei ganz einfach, nur ein bisschen Spaß an Bewegung ist wichtig.
Das Grundprinzip wirkt bekannt: Das Spielfeld ist in der Mitte durch eine Linie und ein in zwei Metern Höhe gespanntes Band in zwei Hälften geteilt. Zwei Teams mit je fünf Sportlern treten gegeneinander an. Ziel ist es, den Ball so über die Leine zu spielen, dass das gegnerische Team ihn nicht mehr annehmen kann. Jedes Team darf den Ball pro Spielzug dreimal berühren, dann muss er hinüber ins gegnerische Feld gespielt werden. Soweit gibt es viele Ähnlichkeiten zum Volleyball. Die Unterschiede: Zwischen den Berührungen darf der Ball einmal auf dem Boden aufkommen und die Spieler dürfen ausschließlich eine Faust benutzen.
„Das Grundprinzip ist einfach, ansonsten ist es ziemlich viel Laufarbeit”, so Anett Seyffert. Deshalb trainieren die Kinder bei den Trainings zweimal pro Woche vor allem die allgemeine Fitness, Motorik und Stärke. „Es gibt als erstes etwa 30 Minuten Erwärmung und Krafttraining, dann 30 Minuten Balltraining und zum Abschluss wird noch 30 Minuten gespielt”, erklärt Trainerin Nadine Harm. Das aktuelle U10-Team war bereits auf Wettkämpfen in Schleswig-Holstein unterwegs und ist dabei recht erfolgreich gewesen. Im September erkämpfte sich die Mannschaft Platz drei von insgesamt zwölf Teams.

Wer Teil dieses Erfolgs werden möchte, kann bei einem der Trainings gerne hineinschnuppern. Die finden immer am Mittwoch von 16.30 bis 18 Uhr und am Freitag von 17.30 bis 19 Uhr in der Sporthalle der Berufsschule Wirtschaft und Technik in der Rosa-Luxemburg- Straße 23 statt.

maxpress/Nele Reiber