Verführerische Natur und lebendiges Kulturgut
Dorfschullehrergarten, Seidenraupenzucht und Bienenlehrpfad
Zum Tag der offenen Gartentür lädt Museumsmitarbeiter Volker Janke auf Führungen durch die Gärten und über die Wiesen des Museumsgeländes ein. Am Wochenende des 24. und 25. Juni werden spannende Rundgänge jeweils um 11 Uhr und um 16 Uhr angeboten.
Der Dorfschullehrergarten an der alten Mueßer Schule wurde nach Plänen aus dem Jahre 1888 angelegt. Der Garten half dem Lehrer, sich und seine Familie zu ernähren. Zudem war er auf Abgaben der Dorfbevölkerung angewiesen, denn er verdiente nicht sehr viel. Heute helfen die Vereinsmitglieder des Klöndör e.V. den Museumsgärtnern bei der Gartenpflege, sowie beim Anbau der alten Obst- und Gemüsesorten und Kräuter. Der Kochstammtisch des Museumsfördervereins verarbeitet die Gartenprodukte nach alten Rezepturen und lädt regelmäßig zur Verkostung ein. So können zum Tag der Offenen Gartentür unterschiedliche Salate mit besonderen Saucen und Dressings verkostet werden.
Die Zucht von Seidenraupen war in früheren Zeiten ein möglicher Nebenerwerb. Um dies im Museum darstellen zu können, pflanzten Museumsgärtner eigens eine Maulbeerhecke an, denn die Seidenraupen ernähren sich ausschließlich von Maulbeerblättern. Alles nur, damit am Ende kilometerlange Seidenfäden geerntet werden können.
30 Bienenvölker leben derzeit auf den Museumswiesen. Die ca. 20.000 weltweit bekannten Bienenarten stammen von einer einzigen Spezies ab: von vegetarischen Wespen. Die kleinsten sind kleiner als ein Reiskorn und die größte Art füllt eine halbe Teetasse aus. Die uns am meisten bekannten Honigbienen Apis mellifera sind im Reich der Bienen eher ungewöhnlich, da die überwiegende Mehrheit der Bienen als Einzelgänger leben. Von den in Völkern lebenden Bienen gewinnt der Mensch schon seit Jahrtausenden Wachs und Honig. Doch von den Bienen geht noch viel mehr Faszination aus, weiß Volker Janke zu berichten.
Interessierte Museumsbesucher können sich an dem Wochenende von Expeditionsleiter Volker Janke in diese einzigartigen Naturwelten (ver-)führen lassen.
Fred-Ingo Pahl