Unvergessliche Reise zum Papst

Schüler des Pädagogiums eroberten Vatikan

Schwerin • Einmal den Papst live sehen oder dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche die Hand schütteln – diese Möglichkeiten erhalten in der Regel nur wenige Menschen. Zwölf Schülern des Pädagogiums Schwerin wurde diese Ehre nun zuteil. Im Rahmen der 18. Bildungsreise vom 20. bis 25. Mai stand ein Besuch der Vatikanstadt auf dem Programm. Judith Heuchert und Thorge Kopplin erlebten den Papst sogar hautnah. 

Eine aufregende Bildungsreise zum Ende des Schuljahres hat am Pädagogium mittlerweile Tradition. „Alles fing in dem Kontext ,Arbeit für den Frieden’ und Fahrten zu deutschen Soldatengräbern des Ersten und Zweiten Weltkrieges an“, sagt Schulleiterin Grit Kramer.- „Bei Nachforschungen machten die Schüler sogar eigene Angehörige ausfindig und sprachen mit Zeitzeugen. Über die Jahre entwickelten sich diese Reisen dann weiter.“ 

Viele historische Orte Europas, darunter Monaco, Athen und die Normandie, wurden erkundet. „Durch die Reisen sehen die Jugendlichen nicht nur viel, sie lernen auch dazu. Das, was sie sehen, können sie besser verinnerlichen und anwenden. Denn mit Erinnerungen kann man Dinge eher verknüpfen“, hebt auch Doris Hildebrandt hervor. Die Lehrerin des Pädagogiums organisiert die Fahrten seit den Anfängen. 

Audienz beim Papst 

In diesem Jahr ging es für zwölf Schüler und die erwachsenen Begleiter nach Innsbruck, San Marino, auf den italienischen Soldatenfriedhof Costermano und nach Rom. Als Vorbereitung auf das Abenteuer erarbeiteten die Mädchen und Jungen gemeinsam einen Reiseführer, indem sie sich intensiv mit den historischen Städten und Sehenswürdigkeiten auseinandersetzten und die wichtigsten Informationen zusammentrugen. 

Für den Stopp im Vatikan stand, genau wie schon vor zehn und 14 Jahren, ein ganz besonderes Highlight auf dem Plan: Die Teilnahme an der General-Audienz des Papstes, einer etwa zweistündigen Predigt. Für Judith Heuchert und Thorge Kopplien war dies ein noch aufregenderes Ereignis. Dank eines offiziellen Schreibens durften die beiden 15-Jährigen in der ersten Reihe, dem VIP-Bereich nur wenige Meter vom Papst entfernt, Platz nehmen. „Wir waren ziemlich aufgeregt und nervös. Der Papst versprüht so eine Aura, die einen irgendwie gefesselt hat“, berichtet Judith Heuchert. Mit dabei hatten sie und Thorge einen gerahmten Kupferstich der Stadtansicht  Schwerins, welchen sie von Franziskus segnen lassen wollten – mit Erfolg, denn das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche kam nach seiner Predigt direkt an den jungen Schwerinern vorbei. „Ich habe erst gar nicht realisiert, dass ich gerade da stand und dem Papst die Hand geschüttelt hab. Zwar war das Ganze ja nur ein kurzer Moment, aber trotzdem unbeschreiblich“, so Judith.  

Der gesegnete Kupferstich soll nun im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20jährigen Schuljubiläum einer katholischen Einrichtung für Hilfebedürftige geschenkt werden.

Eindrücke fürs Leben

Dass der Besuch beim Papst der Höhepunkt ihrer Reise war, darüber sind sich Schüler, Lehrer und Eltern einig. „Meine Schwestern haben früher schon an den Fahrten teilgenommen und waren beim Papst. Natürlich möchte man das dann auch selber mal erleben. So eine Audienz muss man einfach mal mitgemacht haben“, sagt Judith.  

Aber auch an andere Momente wird sie sich noch lange erinnern. „Gandolfo, etwa eine Autostunde von Rom entfernt, und auch San Marino waren wunderschön“, so die Schülerin. Während der Reise sei die Gruppe stark zusammengewachsen. „Es ist toll, wie gut sich alle verstehen, egal welche Klasse, ob Schüler, Lehrer oder Eltern. Die Schüler haben ein ganz großes Lob verdient, dass sie sich so schön mit eingebracht haben“, berichtet Doris Hildebrandt. „Die Jugendlichen sollen das Gefühl bekommen, dass man sich auf sie verlassen kann.“ 

Die Schüler des Pädagogiums haben auch auf dieser Bildungsreise wieder fürs Leben gelernt und sind schon gespannt, wo es im nächsten Jahr hingehen wird.

ml

Fotos: Pädagogium