Unternehmen zeigt sich weltoffen

Von der SAS lernen

Schwerin • Die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS) zeigt sich weltoffen. So wird hier derzeit eine junge Frau aus Syrien auf ihre Berufsausbildung zur Kauffrau für Büromanagement vorbereitet. Ein junger Mann aus dem afrikanischen Togo möchte in dem Schweriner Unternehmen mehr über die Abfallwirtschaft in Deutschland erfahren, um später in seinem Heimatland ein ähnliches System aufzubauen.

Rojin Souid wurde in Qamischli geboren, einer syrischen Stadt, in der Krieg herrscht. Sie ist vor etwa acht Monaten aus dem vorpommerschen Tutow bei Jarmen mit ihren Eltern und den sechs Geschwistern nach Schwerin gezogen. „Meine Zukunft liegt in Deutschland. Hier habe ich die Chance, einen Ausbildungsplatz zu bekommen“, meint die 18-Jährige zuversichtlich. Ihr gefällt Schwerin. Sie ist gern am Pfaffenteich oder in Zippendorf, liest, malt oder fotografiert in ihrer Freizeit. In regelmäßigen Sprachkursen lernt sie, noch besser deutsch zu sprechen. Bei der SAS sammelt sie erste praktische Erfahrungen im Verwaltungs- und Personalbereich.
Saharon Tchedre kommt aus Sokode, einer Stadt in Togo, die etwas größer ist als Schwerin. Er ist derzeit bei der SAS zu einer sechsmonatigen Hospitation, die im Januar 2018 endet. Bis dahin möchte der Umweltmanager noch viel über die Abfallverwertung erfahren. Denn in seinem Land steckt die Abfallwirtschaft noch in den Kinderschuhen. „Als ich hierher kam, dachte ich nur an Müllverbrennung. Dass es hier in den Häusern eine Mülltrennung und anschließend ein Recycling gibt, hat mich überrascht und begeistert“, sagt der 42-Jährige. Während seines Aufenthaltes hat er unter anderem eine Tierkörperverwertungsanlage in Malchin besucht und einen Entsorger in Kogel, der Speisereste aus der Gastronomie und dem Einzelhandel zu umweltfreundlicher Energie verwertet. Auch ein Unternehmen bei Schwerin, das aus Biomasse Grillholzkohle herstellt, und die Deponie Ihlenberg hat Saharon Tchedre besichtigt. Natürlich wird er beim Besuch der Bioabfallverwertungsanlage der SAS sich intensiv mit dieser Technologie beschäftigen können.

Stephan Rudolph-Kramer