Umfrage ist Wegweiser für Stadtentwicklung
Bedarfe für die Zukunft aufdecken
Schwerin • Reinhard Huß vom Fachdienst Stadtentwicklung und Wirtschaft der Landeshauptstadt Schwerin beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Wohnzufriedenheit und hat den Fragebogen, der alle drei Jahre von den Schwerinern ausgefüllt wird, mitentwickelt.
hauspost: Warum gibt es die Umfrage zur Wohnzufriedenheit in Schwerin?
Reinhard Huß: Der Ursprung war die Frage: Was passiert auf dem Wohnungsmarkt? Wir wollten wissen, wie gefällt es den Bürgern in ihren Stadtteilen und wo sehen sie Entwicklungspotenzial. Wir haben nach der Wende viel Geld für die Stadtentwicklung ausgegeben und wollten so herausfinden, was das bei den Bürgern bewirkt hat. Außerdem spielt bei der Umfrage eine Rolle, in was für Wohnungen die Schweriner leben möchten. Daraus können wir ableiten, welche Bedarfe wir decken müssen. Zudem gehen wir in jedem Jahr auf aktuelle Themen ein. Diesmal gibt es beispielsweise auch Fragen zum Sicherheitsempfinden, die in den Vorjahren nicht gestellt wurden.
hauspost: Die Meinung der Bürger findet also in jedem Fall Gehör?
Reinhard Huß: Ja, durch die Analyse können wir Schlüsse ziehen, welche Maßnahmen an welchen Stellen zukünftig nötig sein werden. So haben wir beispielsweise die Stadterneuerung im Mueßer Holz und in Neu Zippendorf vorangetrieben. Die Schweriner können zudem nicht nur ankreuzen, sondern auch konkrete Kritik und Ideen äußern. Diese werden nach der Auswertung den jeweiligen Ortsbeiräten vorgelegt, denn die haben den direkten Draht zur Politik. Jeder Hinweis wird also weitergegeben und durchdacht.
hauspost: Wie repräsentativ ist die Analyse?
Reinhard Huß: Eine echte Repräsentativität konnten wir bisher noch nicht erreichen. Es muss nicht nur eine bestimmte Menge an Menschen ihre Antworten abgeben, sondern die Teilnehmer müssen auch gleichmäßig auf die Stadtteile und die Altersstruktur verteilt sein. Wenn sich vorrangig junge Menschen melden, dann verfälscht das natürlich das Ergebnis. Wichtig ist: Es kann stets nur eine Person pro Haushalt, der Haushaltsvorstand, teilnehmen. 2013 hatten wir mehr als 900 Teilnehmer, das war schon nicht schlecht, aber je mehr Schweriner mitmachen, desto besser.
hauspost: Und wie kann man an der Umfrage teilnehmen?
Reinhard Huß: Es gibt zwar den Fragebogen, der auch der hauspost beiliegt, aber es ist für uns einfacher, wenn die Befragten ihre Antworten über das Internet abgeben. Wenn wir die Daten digital haben, macht sich die Auswertung fast von alleine. Die Fragebögen müssen erst einmal per Hand eingegeben werden. Wer kein Internet hat, kann aber selbstverständlich die handschriftliche Variante wählen. Befragungsende ist am 31. Juli.
hauspost: Vielen Dank für das Gespräch!