TV Schwerin: Frische Luft bei großer Hitze Mangelware
Menschen müssen sich an heiße Sommer gewöhnen
Schwerin • Seit Wochen berichtete der Regionalsender TV:Schwerin über den wahrscheinlich heißesten Sommer der vergangenen zehn Jahre. 30 Grad Celcius waren fast alltäglich. Zwischen Ostern und Anfang August fiel so gut wie kein Regen mehr. Wissenschaftler warnen: solche Sommer werden zukünftig immer öfter vorkommen und die Menschen müssen sich in vielen Bereichen des Lebens umstellen.
Erstens: sauberes Wasser. Die Wasserversorgung in Schwerin hat während der Dauerhitze hervorragend funktioniert – ein gutes Zeichen. Im Umland allerdings musste immer auf den Nitratgehalt im Boden und im Grundwasser geachtet werden. Saubere Brunnen sind die erste große Herausforderung der neuen Warmzeit.
Zweitens: saubere Badestellen. Warnungen vor Blaualgen wurden in der Landeshauptstadt diesen Sommer schon mehrfach ausgesprochen. Die blaugrünen Schlieren sorgten dafür, dass mancherorts der erfrischende Badespaß ausblieb. Die Bevölkerung umfassend und rechtzeitig über die Gefahren der Cyanobakterien zu informieren, hat auch in Zukunft oberste Priorität.
Drittens: Schatten als Sonnenschutz. Ein kühles Plätzchen, das zum Ausruhen einlädt, suchen Schweriner am Marienplatz oder Alten Markt vergeblich. Ob Pfaffenteich, Ziegelinnensee, Schlossgarten oder Franzosenweg – Bänke wie dort im Schutz der Baumkrone könnte es im innerstädtischen Bereich ruhig öfter geben. Hier wäre eine städtebauliche Lösung wünschenswert. Viertens: Kühlung. Vor allem Senioren machte die Dauerhitze der vergangenen Wochen zu schaffen. Eine typische Plattenbau-Wohnung war dabei wohl nicht unbedingt der Ort, an dem es sich dauerhaft aushalten ließ. Klimaanlagen sind teuer und für Durchschnittsrentner wohl kaum erschwinglich. Umso problematischer, wenn es genau daran auch in Alten- und Pflegeheimen, öffentlichen Räumen bei Behörden oder in Ärztepraxen fehlt. Zukünftig könnten Klimaanlagen also immer mehr zum Stadtbild in Schwerin gehören.
Fazit: Zwar entwickelt sich Mecklenburg-Vorpommern langsam zu einem fast schon „mediterranen“ Urlaubs-traum. Doch diese Entwicklung hat ihren Preis.
BU1: Typische blau-grüne Wasserfärbung der Cyanobakterien Ende Juli am Südufer des Lankower Sees
BU2: Zukünftig könnten Klimaanlagen immer mehr zum Stadtbild in Schwerin gehören
Fotos: maxpress