Training am Morgen vertreibt Übergewicht und Sorgen

Studien zeigen: Frühsport ist besonders vorteilhaft

Am frühen Morgen ist Training besonders gut für den Körper
Am frühen Morgen ist Training besonders gut für den Körper, Foto: Pixabay

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, plädiert eine Redensart dafür, Vorhaben nicht „auf die lange Bank zu schieben“, sondern baldmöglichst anzugehen. In dieselbe Richtung zielen Volksweisheiten wie „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Das Sprichwort „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“ wiederum propagiert den frühen Morgen als die beste Tageszeit für den größten Erfolg. Ob das auch für körperliche Aktivität zutrifft, fragen sich viele Sportler. Ist Frühsport also tatsächlich das Maß der Dinge oder eher „aller Laster Anfang“, wie Morgenmuffel zu antworten geneigt sind?
 
Tatsächlich beschäftigt die Frage nach der optimalen Trainingszeit auch die Wissenschaft. Sie hat inzwischen nicht nur geklärt, dass Menschen, die routinemäßig zu einer bestimmten Uhrzeit Sport treiben, häufiger in der Woche, deutlich länger und intensiver körperlich aktiv sind als Vergleichspersonen mit variierenden Trainingszeiten. Zahlreiche Studien kommen auch zu dem Ergebnis, dass Sport am Morgen besonders gesund ist sowie ideal zum Abnehmen.
 
Hinweise darauf erbrachten etwa Laborversuche der Universität Kopenhagen. Die dortigen Forscher konnten an Tests mit Mäusen nachweisen, dass Bewegung zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Auswirkungen hat. Demnach lässt körperliche Aktivität am Morgen die Muskeln besser Zucker und Fett verstoffwechseln – wohlgemerkt bei Mäusen. Nicht zuletzt, weil ein solcher Zusammenhang zwischen Trainingszeit und Stoffwechsel insbesondere auch für Personen mit Adipositas und/oder Diabetes von erheblicher Bedeutung wäre, wollen die dänischen Wissenschaftler nun überprüfen, inwieweit ihre Laborergebnisse auch für den Menschen zutreffen. Dabei soll speziell die Frage im Fokus stehen, ob für Personen mit Stoffwechselerkrankungen Sport zu bestimmten Tageszeiten von besonderem Vorteil ist.
 
Frühsport bringt Stoffwechsel besonders gut in Schwung
 
Forscher der University of California in Irvine in der Nähe von Los Angeles kamen bei Versuchen – ebenfalls mit Mäusen – auch zu dem Ergebnis, dass die Tageszeit die positiven Auswirkungen von Bewegung auf den Stoffwechsel in den Muskeln noch deutlich verstärken kann. Bislang sei bekannt gewesen, welche Bedeutung der Zeitpunkt von Nahrungsaufnahme habe, teilte die Universität mit. Unklar war demnach hingegen, ob die Effekte von Training mit bestimmten Zeitfenstern in Zusammenhang stehen. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen lasse sich nun jedoch klar ablesen, dass die Trainingszeit am Tag von erheblicher Bedeutung für den Energiestoffwechsel der Muskulatur sei, erklärte Paolo Sassone-Corsi von der UCI School of Medicine.
 
Diese Forschungsresultate untermauern die praktischen Ratschläge vieler (Sport-)Mediziner, denen zufolge speziell Frühsport sich besonders positiv auf das menschliche Wohlergehen auswirken soll. Demnach bringt Training am Morgen selbst ausgewiesene Morgenmuffel in Schwung, weil dabei so viele „Glückshormone“ freigesetzt werden, dass schlechte Laune keine echte Überlebenschance hat. Doch Sport in der Frühe wirkt nicht nur als „Stimmungsaufheller“, sondern hat eben auch ganz konkrete Vorteile für ein gesundes Körpergewicht. Denn wer schon früh körperlich aktiv ist, bringt seinen Stoffwechsel besonders gut in Schwung. Dadurch werden Kalorien noch besser und effizienter verbrannt. Das hilft nicht nur, Übergewicht abzubauen, sondern beugt auch neuen überflüssigen Kilos nachhaltig vor.

Text: The well_BEE_ing Advisor