Traditionsstadion soll bleiben

Dynamo kämpft mit Anwohnern und Sportlern um die Paulshöhe

Schwerin • „Aus meiner Sicht ist die Marke Dynamo für den Fußball in Schwerin die emotionalste“, sagt Uwe Brauer, Präsident der SG Dynamo Schwerin. Der einstige Fußballlehrer vom erfolgreichen MSV Pampow und später FC Mecklenburg hat 2013 die Fronten gewechselt. Etwas großes sollte in Schwerin entstehen. Beim FCM habe das nicht gepasst. Nach drei erfolgreichen Jahren startete er lieber mit Dynamo durch, um den Fußball „ganz nach oben“ zu bringen.
Aktuelles Ziel: Aufstieg in die Verbandsliga! Doch für diesen Plan will der engagierte Fußballer auf Tradition und vernünftige Strukturen setzen. Dazu gehört für ihn die Paulshöhe. „Lankow allein kann uns das nicht bieten“, sagt Uwe Brauer. Auf Paulshöhe wurden und sollen wieder legendäre Spiele ausgetragen werden.
Brauer spürt die Unterstützung aus der Bevölkerung und Politik. An seiner Seite für den Erhalt steht auch der Vize-Präsident vom FC Mecklenburg, Andreas Lange. Auch wenn er dabei nicht im Namen des FCM agiert. Eine eigenständige Betreibung für das Gelände sei aus Sicht der Dynamo-Verantwortlichen durchaus machbar, auch wenn die Stadt jetzt 180.000 Euro Unterhalt pro Jahr aufbringe. Dafür würde der Verein ein tragbares Finanzkonzept entwickeln.

hh


Unterschriften für Erhalt Paulshöhe

Schwerin • Mindestens 2.000 gültige Unterschriften sind notwendig, um einen Antrag zum Erhalt der Paulshöhe in der Stadtvertretung einzubringen. 4.000 Unterschriften will die Bürgerinitiative bis November vorlegen, um ihrer Forderung Nachdruck verleihen.

Das Gelände soll künftig insbesondere für den Fußball-, Breiten-, und Schulsport sowie für die Nutzung durch Kanu- und Rudervereine weiterhin zur Verfügung stehen, heißt es in der Petition. Ein Abriss des fast 100 Jahre alten Stadions sowie die Bebauung der Fläche mit Wohn­häusern lehnt die Bürgerinitiative kategorisch ab. „Auch ich habe 2010 für die neue Konzeption und den Wegfall der Paulshöhe gestimmt“, sagt Klaus Lemke, CDU-Stadtvertreter und Mitinitiator der Bürgerinitiative. „Das war aus heutiger Sicht ein Fehler, den wir jetzt korrigieren müssen.“ 
Laut Klaus Lemke muss die Paulshöhe eine Begegnungsstätte für alle Generationen werden. Kinder und Jugendliche der benachbarten Waldorfschule bräuchten genauso den Sportplatz wie die Fußballer von Dynamo oder die Anwohner der Stadtteile großer Dreesch und Neu Zippendorf. Klaus Lemke: „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, ob es wirklich Sinn macht die Paulshöhe unwiederbringlich zu veräußern.“ Fazit: So ist bereits der Bleichersportplatz Anfang der 90er der Wohnbebauung zum Opfer gefallen. Im November müssen mindestens 2.000 gültige Stimmen von Wahlberechtigten aus Schwerin auf der Liste stehen. Sympathisanten aus dem Umland werden nicht mitgezählt.
Infos gibt es unter www.paulshoehe.com.

hh