Stählerne Maschine sorgt für bleibenden Fahrkomfort

Schwerin • Beim Schweriner ­Nahverkehr sind Straßenbahnen technisch immer in einem akkuraten Zustand. Um das gegenüber seinen Fahrgästen gewährleisten zu können, werden sämtliche Verschleißteile regelmäßig an unterschiedlichsten Maschinen in der hauseigenen Schienenfahrzeugwerkstatt überprüft. Besonders beeindruckend ist die Unterflur-Radsatz-Drehmaschine.

Mithilfe der acht mal fünf Meter großen Maschine können die Räder von Straßenbahnen in eingebautem Zustand überprüft und bearbeitet werden. Dafür fährt das Fahrzeug über die Maschine, sodass der Mitarbeiter achsweise das Radprofil messen und eventuelle Beschädigungen, zum Beispiel Flachstellen, erkennen kann. „Flachstellen entstehen, wenn beim Bremsen die Räder blockieren und somit stehend über die Schienen rutschen“, erklärt Werkstattleiter Mathias Kühnel. „Die Folge sind laute Geräusche beim Abrollen des Rades.“ Ein Drehmeißel an der angetriebenen Achse trägt dann Material vom Radreifen ab, um die Kontur wieder nach den Vorgaben herzustellen. Sechs bis acht Stunden benötigt ein Mitarbeiter für die Radsatzbearbeitung an einer Bahn mit 16 Rädern.

Zusatzleistung für Eisenbahnen

Die Unterflur-Radsatz-Drehmaschine des NVS verfügt über ein spezielles Gleis, weshalb auch Eisenbahnen, wie die der ODEG,  überprüft werden können. „Diese Möglichkeit ist in Norddeutschland bis jetzt einzigartig“, sagt NVS-Geschäftsführer Wilfried ­Eisenberg. Die große Maschine muss deshalb Fahrzeuge mit einer Achslast von bis zu 14 Tonnen tragen können. Die Räder von Zügen werden einmal im Jahr auf dieser Maschine geprüft, die von Straßenbahnen sogar alle drei Monate.
Wie stark die Reifen abnutzen, hängt unter anderem auch vom Fahrstil der Straßenbahnfahrer ab. „Aus diesem Grund machen wir regelmäßig Fahrseminare und Mitfahrkontrollen, sowohl in Straßenbahnen als auch in Bussen, wo auf eine degressive Fahrweise geachtet wird“, so Wilfried ­Eisenberg.

ml

Fotos: maxpress/NVS