Spukender Poltergeist hinter der Staatskanzlei

Eine der Sagen vom bekannten Schlossgespenst Petermännchen beginnt im Dorf Klein Brütz

Schwerin • Hinter der Schweriner Staatskanzlei (Foto) befanden sich vor 500 Jahren noch das Kloster und die Kirche der Franziskanermönche. Deren Vorsteher machte sich mit einem weiteren Mönch auf die Reise nach Lübeck. Der Hinweg klappte gut, der Rückweg leider nicht.

So endete dieser spontan im Dorf Klein Brütz nahe Schwerin im Hof des Edelmannes von Halberstadt. In der Kammer, welche die beiden Gäste gnädigerweise für die nächste Nacht zur Vefügung gestellt bekamen, war es den beiden nicht ganz geheuer. Türen fielen wie von selbst zu, Gardinen wehten umher, es war zu spüren, dass die zwei Männer nicht alleine waren. Das laute Getose nahm ihnen den Schlaf und sie kamen dem Poltergeist Puck auf die Spur. Der Klostervorsteher bot dem Geist an, ihn als seinen Diener im Kloster einzustellen. Als Belohnung würde er ihm ein buntes, klingendes Gewand schenken. Das gefiel dem Poltergeist – schließlich liebte er alles, was auffällig und laut war – und so nahm er das Angebot an. Jedoch verlief die nächsten 30 Jahre alles anders, als es Puck sich erträumt hatte: Er wurde jahrelang als Knecht gehalten und seine Aufgaben häuften sich von Tag zu Tag. Puck bereute den Deal so sehr, dass er seinen Lohn verlangte und lautstark davonflog. Das Kloster und die Kirche wurden aufgelöst und abgerissen und eine Schlosskirche mit den alten Klostersteinen auf der Burginsel gebaut. Da es für Gespenster üblich ist, mit ihren Gemäuern mitzuwandern, soll Puck heute als Petermännchen im Schweriner Schloss herumspuken.

Juliane Brettmann