Spielabbruch auf Paulshöhe
Vereine werden zur Stellungnahmen angefordert
Schwerin • Ein Spiel der siebten Fußball-Liga Mecklenburg-Vorpommerns ist am Sonnabend abgebrochen worden, weil sich zwei Spieler der Gastmannschaft von einem Zuschauer rassistisch beleidigt fühlten. Im Landesliga-Spiel zwischen Dynamo Schwerin und Anker Wismar stand es in der 65. Minute 6:0 für die Hausherren, als der Wismarer Kamara Abu Bakarr wütend den Ball in Richtung Zuschauer schleuderte. Er fühlte sich durch einen auf seine Herkunft gezielten Zuruf beleidigt. Der Schiedsrichter stellte ihn wegen des Ballwurfs vom Platz. Kurz darauf beschloss Anker Wismar, das Spiel nicht fortzusetzen.
Was an den Beleidigungen dran ist, ob diese ausreichend waren für einen Spielabbruch, soll nun das Sportgericht entscheiden. „Der Staffelleiter hat die Vereine um eine Stellungnahme gebeten, zusätzlich haben wir noch die Stellungnahme des Schiedsrichters und auch des Schiedsrichter-Beobachters, der bei diesem Spiel war. Das werten wir dann aus und dann kann das vor dem Sportgericht landen“, sagt Ulf Kuchel, Vorsitzender des Spielausschusses des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern.
Der Fall zeigt, dass die Aggressivität im Amateurfußball auch in Mecklenburg-Vorpommern zunimmt. Erst vor einer Woche war in Pampow ein Schiedsrichter attackiert worden.
LHS