SOZIUS: Hilfe fängt im Kleinen an

Auch hauswirtschaftliche Unterstützung wird von den Pflegekassen bezahlt

Schwerin • Jeden Tag sitzt Janett Hannemann, Leiterin des Ambulanten Pflegedienstes des Augustenstift zu Schwerin, am Telefon und spricht mit vielen ganz unterschiedlichen Menschen. Alle von ihnen suchen einen Pflegedienst, weil sie selbst oder ihre Angehörigen dringend Unterstützung benötigen, beim Waschen, Anziehen oder Medikamente einnehmen.

Was viele nicht wissen: Der Ambulante Pflegedienst kann noch viel mehr. Es können beispielsweise auch nicht-pflegerische Tätigkeiten von den Pflegekassen finanziert werden, wie zum Beispiel hauswirtschaftliche Unterstützung oder Betreuungsleistungen. „Damit können wir unseren Patienten schon viel früher unter die Arme greifen. Nicht jeder braucht im Alter ja gleich Hilfe beim Waschen und Anziehen.
Manche sind einfach nicht mehr gut zu Fuß und trauen sich allein nicht mehr vor die Tür – da können wir helfen“, erklärt Janett Hannemann den Umfang der Leistungen und ergänzt „oder wir übernehmen den Abwasch, helfen beim Frühjahrsputz, gehen gemeinsam einkaufen oder fahren zusammen zum Arzt oder zur Sportgruppe“. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Im Amtsdeutsch heißt diese Unterstützung Entlastungsbetrag nach § 45b SGB XI.
Im Gesetz steht dazu: er „ist zweckgebunden einzusetzen für qualitätsgesicherte Leistungen zur Entlastung pflegender Angehöriger und vergleichbar Nahestehender in ihrer Eigenschaft als Pflegende sowie zur Förderung der Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags.“ Für diese Tätigkeiten stehen jedem Pflegebedürftigen monatlich 125 Euro zur Verfügung. Damit unsere Patienten bei uns alle Tähigkeiten aus einer Hand erhalten können, haben wir zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, die vor allem hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Betreuungsleistungen erbringen“, erzählt Janett Hannemann. „Alle haben extra eine Fortbildung in diese Richtung erhalten und können sich besonders gut auf die Bedürfnisse unserer älteren Patienten einstellen – wobei das Wort Patienten in dem Zusammenhang ja eigentlich gar nicht richtig passt.“ Wer nun auch über Unterstützung dieser Art nachdenkt, dem sei die Telefonnummer von Janett Hannemann ans Herz gelegt: (0385) 558 6480.
Sie berät jeden Anrufer ganz persönlich und individuell.