SOZIUS: Als Studienabbrecher neu anfangen

Lucas Denkes ist seit Herbst Auszubildender in der Pflege und kam auf Umwegen zu dem Beruf

Schwerin • „Mein Vater hat mit 50 noch einmal umgeschult und ist Pfleger geworden. Meine Freundin arbeitet als Hilfskraft im Augustenstift“ – so beginnt Lucas Denkes (25) das Gespräch über seine Motivation, Altenpfleger zu werden. Aber so geradlinig wie es scheint, war sein Weg bis hierhin nicht.

Nach dem Fachabitur hat Lucas Denkes zuerst einmal Geschichte und Literaturwissenschaft in Erfurt studiert. Der Thüringer Dialekt ist auch noch ein bisschen zu hören, aber ansonsten ist er hier im Norden und im SOZIUS-Haus „Weststadt“ voll angekommen: „Meine Freundin und Tochter leben hier. Und nun weiß ich auch endlich am Ende des Tages, wofür ich den ganzen Tag gearbeitet habe.“ Und er ergänzt: „Aber man muss sich ganz klar sein, dass es in dem Beruf nicht darum geht, den ganzen Tag eine freundlich lächelnde Oma über den Flur zu schieben. Das ist hier harte Arbeit.“
Und für diese harte Arbeit hat er sich ganz bewusst entschieden: „In meinem Studium habe ich irgendwann die Perspektive verloren. Was sollte ich damit nach dem Abschluss anfangen? Dann habe ich lange überlegt, ob ich abbreche und was anderes mache. Und nach drei Monaten und vielen Gesprächen habe ich mich dann entschieden, den Schritt zu gehen.“ Im Anschluss daran war er auf der Suche nach einem FSJ und wurde dafür auch bei SOZIUS eingestellt. Kurze Zeit später kam die Ausbildungsbeauftragte noch einmal auf ihn zu und fragte ihn, ob er nicht statt des FSJ lieber in die Ausbildung wechseln möchte. Er hat dann zwar erst einen Monat später mit der Ausbildung begonnen, sein Ziel ist nun aber ganz klar: „Ich möchte die Ausbildung mit einem ,sehr gut‘ abschließen. Das ist mein Anspruch an mich selbst.“
Unterstützung dafür erhält er durch die Praxisanleiter und Auszubildendenbeauftragten, die ihm bei allen Fragen rund um die Ausbildung zur Seite stehen. Bald steht auch die erste Prüfung an: „Grundpflege. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, weil man an so vieles denken muss. Aber eigentlich sollte das schon werden. Und wenn ich vorher noch Fragen habe, kann ich hier im Haus auch jeden fragen. Hier hat noch nie jemand gesagt, dass er gerade keine Zeit für mich und meine Fragen hat.“
Wer sich nun auch über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Altenpflege informieren möchte, ist bei Ellen Oehmigen gut aufgehoben. Sie berät alle Interessierten ganz individuell und schaut, welcher Weg am besten zu ihnen passt. „Eigentlich finden wir immer eine Lösung. Auch wenn jemand ein paar Wochen zu spät kommt, so wie Lucas. Es geht doch darum, die Menschen so zu nehmen wie sie sind und ihre Stärken und ihre Motivation zu sehen. Da sind so ein paar Fristen nebensächlich.“ Erreichbar ist Ellen Oehmigen telefonisch unter (0385) 30 30 812 oder per E-Mail unter e.oehmigen@nfm-schwerin.de. Jeder Interessent für eine Ausbildung ist herzlich willkommen, egal in welchem Alter.