Smartes Messsystem für Schwerin
Laut Messstellenbetriebsgesetz müssen 71.000 Zähler in der Landeshauptstadt ausgetauscht werden
Schwerin • Ein Gesetz stellt die Stadtwerke Schwerin (SWS) vor die vielleicht größte Aufgabe in ihrer Geschichte. Jeder einzelne Haushalt soll in Zukunft genau wissen, wie viel Strom er wann verbraucht. Die neue Zählergeneration ist deshalb digital. In den kommenden 16 Jahren müssen die Stadtwerke Schwerin als Dienstleister für ihr Tochterunternehmen, die Netzgesellschaft Schwerin mbH (NGS), rund 71.000 Zähler im Stadtgebiet austauschen. So sieht es das neue Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) vor.
Der Startschuss für dieses Mammutprojekt fällt am 1. Januar 2017. Zunächst sind aber nur all diejenigen Stromabnehmer betroffen, die mindestens 10.000 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen. Das betrifft große Haushalte mit Saunen, Pools oder Wärmepumpen sowie alle Geschäfte, Bäckereien und kleine Unternehmen. Neue Zählertechnik bekommen nicht nur Großabnehmer, sondern auch Kunden, die mehr als sieben Kilowattstunden Strom pro Jahr in das Stromnetz einspeisen. Dazu zählen auch Haushalte mit Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach.
Christian Nickchen, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Schwerin mbH (NGS) ist sich sicher: „Unser Partner, die Stadtwerke Schwerin, sind personell und fachlich so gut aufgestellt, dass wir für die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Schwerin dieses umfangreiche Projekt sehr gut umsetzen werden.“
Jede Messstelle bekommt grundsätzlich eine neue Messeinrichtung. Das ist ein elektronischer Zähler als Grundbaustein. Bei Großabnehmern und Kunden mit Einspeisung wird darüber hinaus ein zusätzliches Kommunikationsmodul eingebaut, das mit der Netzgesellschaft Schwerin Daten austauschen kann. Diese Zählertechnik wird deshalb auch als Intelligentes Messsystem bezeichnet.
Bis ins Jahr 2024 müssen die Stadtwerke mit dieser ersten Umstellung fertig sein. Danach sollen nach und nach auch bei den kleineren Stromabnehmern die Zähler ausgetauscht werden. Durch diese Umstellung gehen künftig bei den Stadtwerken nicht mehr nur einmal im Jahr die Verbrauchswerte der Kunden ein, sondern viertelstündlich. Diese Maßnahme bedeutet für die Stadtwerke Schwerin in den kommenden Jahren einen erhöhten Verwaltungsaufwand und auch die Pflicht, die sensiblen Daten der Kunden noch besser zu schützen.
Um den Anforderungen des Messstellenbetriebsgesetzes nachkommen zu können, ist es erforderlich, dass die Messplätze für eine Installation der neuen Zählertechnik ausgelegt sind. Bei Kunden mit Wechselstromzählerplätzen ist der derzeitige Zählerschrank nicht für die neue Technik geeignet. Alle Kunden mit einem solchen Wechselstromzählerplatz werden in den kommenden Tagen per Post informiert.