Sicherung der Deponie geht voran

Fertigstellung im Finkencamp für 4. Quartal 2018 geplant

Nach dem witterungsbedingten Baustopp Anfang des Jahres rollt das schwere Baugerät jetzt wieder auf der ehemaligen Hausmülldeponie Finkenkamp. Im Auftrag des Zentralen Gebäudemanagements wird in der Trinkwasserschutzzone Nuddelbachtal seit August 2017 intensiv an der Sanierung des circa vier Hektar großen Areales gearbeitet. Dort wurden zwischen 1930 und 1950 fast 170.000 Kubikmeter Hausmüll gelagert.

Durch eindringendes Sickerwasser drohte die Beeinträchtigung der Trinkwasserfassung. Das von der Stadtvertretung beschlossene Sanierungskonzept sieht eine Umlagerung und eine Abdeckung der Fläche mit einer sogenannten Wasserhaushaltsschicht vor. Dadurch wird kein Sickerwasser mehr in das Grundwasser gelangen und die Trinkwasserförderung auf Dauer sichergestellt. Es handelt sich um eine bei der Sanierung von Mülldeponien bewährte Methode. Die Baumaßnahme wird streng von dem beauftragten Ingenieurbüro S.I.G. und der WAG GmbH & Co. KG überwacht.
2017 wurde das Deponiegelände oberflächlich beräumt. Dort befanden sich Garagen, Erholungsbungalows und Gewächshäuser eines Gärtnereibetriebes. Das besondere Augenmerk galt dabei den drei vorhandenen Wohnstandorten und dem Anwohnerschutzkonzept. Da die Anwohner in ihren Häusern bleiben wollten, bedurfte es umfangreicher Sicherungsmaßnahmen und Schadstoffmessungen – dazu der beim ZGM verantwortliche Bereichsleiter Stefan Schlick: „Wir sind froh, dass die Arbeiten bisher reibungslos verliefen und so positiv von den Anwohnern begleitet wurden. Wir haben regelmäßig im Ortsbeirat Neumühle über jeden Schritt informiert.“ In den kommenden Wochen werden noch etwa 3500 Kubikmeter Abfall umgelagert und eine Gasleitung umverlegt. Danach wird das Gelände neu modelliert, Füllböden aufgebracht und zuletzt die Wasserhaushaltsschicht eingebaut. Dabei handelt es sich um 100.000 Tonnen zertifiziertes Bodenmaterial. Der für den Transport notwendige LKW-Verkehr wird über die Neumühler Straße auf die B106 geleitet. Die bisherigen Transporte haben gezeigt, dass der Verkehr auf der Neumühler Straße kaum eingeschränkt wird. Parallel dazu finden die Abstimmungen mit dem für Grünanlagen zuständigen Eigenbetrieb SDS zur Bepflanzung der Fläche statt, denn was heute noch wie eine Mondlandschaft aussieht, soll zukünftig eine grüne Oase werden.
Durch die Maßnahme die voraussichtlich 3,2 Millionen Euro kostet, wird nicht nur die Trinkwasserförderung gesichert, sondern auch zwischen Ostorfer See und Neumühler Straße eine „grüne Lunge“ geschaffen.