Seit 43 Jahren ist Manfred Nicolai der Mann fürs Metall

Schmieden, Löten, Schweißen, Glühen oder Schrauben beim Schwerin Nahverkehr

Schwerin • Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten und für ein angenehmes Fahrgefühl zu sorgen, müssen die Straßenbahnen des Schweriner Nahverkehrs jederzeit in einem Top-Zustand sein. Verschleißteile werden ausgetauscht, Reparaturen vorgenommen und die neueste Technik eingebaut. Geht es um besonders handwerkliches Geschick, ist Manfred Nicolai gefragt.

„Gerade bin ich dabei, diese Rollstuhlrampe aufzuarbeiten. Das ist so ein typisches Beispiel dafür, was im öffentlichen Personennahverkehr eben einer hohen Abnutzung ausgesetzt ist. Ist ja ganz klar, dass diese Rahmen hier dann ausgebessert werden müssen“, erzählt der 64-Jährige. Als Mann fürs Metall heißt es täglich schmieden, löten, schweißen, glühen oder schrauben. Konstruktionsarbeiten, das Installieren von Maschinen, aber auch sämtliche Umbauarbeiten wie das Wechseln von Scheiben oder des Bodenbelags gehören zu seinem Aufgabenbereich. „Vor 43 Jahren fing ich beim Nahverkehr als Schlosser und Schweißer an. Die Arbeit ist aber heute viel abwechslungsreicher und umfangreicher“, sagt Manfred Nicolai. Spannend fand er beispielsweise, die historische Straßenbahn mit der Wagennummer 26 auf Vordermann zu bringen, die heute zu besonderen Anlässen wieder Fahrt aufnimmt.
Auch die kleinen Knobeleien im Alltag machten ihm großen Spaß. „Wenn man mal keine Ersatzteile mehr hatte, musste man sich eben eine Alternative überlegen. Aber so habe ich immer wieder auch neue Erkenntnisse dazugewonnen.“ Kein stupides Abarbeiten also, sondern ein Beruf, bei dem auch Köpfchen gefragt ist.
Doch so gerne Manfred Nicolai auch beim NVS gearbeitet hat, verabschiedet er sich zum 1. März 2019 in den wohlverdienten Ruhestand – mit einem weinenden und ­einem lachenden Auge, denn was er mit seiner neu gewonnen Zeit anfängt, weiß der 64-Jährige schon ganz genau. „Der Garten wartet auf mich. Außerdem zählt das Fotografieren zu einer meiner Leidenschaften und es ist schön, dass ich mich dem jetzt mehr widmen kann. Und auch für die Enkelkinder kann ich dann mehr da sein.“ Seine Kollegen vom Schweriner Nahverkehr wünschen „Manner“ in jedem Fall alles Gute und bedanken sich für seinen Einsatz und die Zusammenarbeit in 43 Jahren.