SDS: Altkleider können noch gute Dienste leisten

Nur nutzbare Textilien unterstützen Bedürftige

Schwerin • Mehr als 110 Altkleiderbehälter halten allein die Kooperationspartner der Landeshauptstadt Schwerin im Stadtgebiet vor. In diese können nicht mehr benötigte Kleidung, Handtücher, Bettwäsche und paarweise gebündelte Schuhe geworfen werden. Wer das tut, unterstützt caritative Einrichtungen und tut Gutes.

Die zu eng gewordene Hose, eine Bluse, die nicht mehr dem neuesten Modetrend entspricht: Regelmäßig sortieren viele Menschen Dinge aus ihrem Kleiderschrank aus, die durchaus noch in gutem Zustand sind. Diese gehören in den Altkleidercontainer. „Ob Plastiktüte oder Papiersack – Hauptsache, die tragbaren Kleidungsstücke sind ordentlich verpackt“, sagt Alfred Klein vom DRK-Kreisverband Schwerin. In die DRK-Kleiderkammer in der Güstrower Straße beispielsweise kommen drei Mal pro Woche zahlreiche Bedürftige, um ihre Garderobe zu ergänzen. Im Diakoniewerk Kloster Dobbertin sind mehrere Menschen mit Behinderung beschäftigt, die durch die Verarbeitung der Altkleider selbst zu ihrem Lebensunterhalt beitragen können.
Außerdem leisten die Altkleidercontainer einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Für eine Weiterverwertung ungeeignet sind stark verschmutzte Kleidung, feuchte oder nasse Stoffe oder einzelne Schuhe. „Bei einem Beratungstermin mussten wir leider feststellen, dass in den Sammelbehältern zahlreiche Dinge landen, die dort einfach nicht reingehören“, stellt Holger ­Hoppmann, Abteilungsleiter beim Eigenbetrieb SDS – Stadtwirtschaftliche Dienstleistungen, fest.
Der SDS arbeitet mit dem Kreisverband Schwerin des Deutschen Roten Kreuzes e.V., mit der Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH, dem Arbeitslosenverband Schwerin e.V. und der Zukunftswerkstatt Schwerin e.V. zusammen. Die Kooperationspartner bieten mit mehr als 110 Containern im Stadtgebiet ein flächendeckendes Sammelsystem. Sie erfassen und verwerten pro Jahr insgesamt 500 Tonnen Altkleider. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Nachnutzung, so ­Holger ­Hoppmann. Allerdings muss ein immer größerer Aufwand betrieben werden, um die Stellplätze von Unrat wie Bauschutt, Grünabfällen oder Restmüll zu befreien. Auch in den Containern sind immer häufiger Verschmutzungen festzustellen. Zum Erschrecken der Mitarbeiter wurden schon tote Tiere, Haushaltsgeräte oder Rasenschnitt aus den Containern geholt.
Die Entsorgung bedeutet zusätzlichen Aufwand, der für die eigentlich wohltätigen Ziele der Kooperationspartner fehlt. Das führt in letzter Konsequenz dazu, dass die Sammelbehälter abgezogen werden und die gute Idee hinter der Sammlung nicht mehr umgesetzt wird. Damit es nicht dazu kommt, appelliert ­Holger Hoppmann an alle Nutzerinnen und Nutzer der Altkleidercontainer, tatsächlich nur nutzbare Kleidungsstücke und Schuhe in die Sammlung zu geben.