Schweriner gegen den Klimawandel

Wie sich die Jugendlichen regional für den Umweltschutz engagieren

Schwerin • Zwölf Jahre, um die Welt zu retten – laut UN-Studien bleibt der Menschheit nicht mehr viel, um die Erde vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Ohne sofortige Maßnahmen entstehen irreversible Schäden. Das Verständnis für die Problematik ist in Schwerin schon längst angekommen. Die Jugend ist sich einig: Die Folgen des globalen Dramas sind schon jetzt zu spüren und es wird Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.

Gesellschaftlich hat sich bereits eine gewisse Abneigung gegenüber Plastik etabliert. „Ich persönlich habe zum Beispiel immer einen Stoffbeutel beim Einkaufen dabei oder kaufe, wenn dann, nur noch Tüten aus Papier, das Obst am liebsten ganz ohne Verpackung”, sagt etwa die 18-jährige Charlotte Prüter. Auch Internettrends wie „save the turtles“ oder die „Hydroflask“ sind in der Landeshauptstadt bekannt. Sie regen die junge Generation dazu an, auf wiederverwendbare Strohhalme und Flaschen aus Glas und Metall umzusteigen, anstatt die üblichen Plastikalternativen zu nutzen.
Einige Jugendliche treten Organisationen wie der „BUNDjugend“ in Schwerin bei, einem Verband, der Naturschutz und Jugendarbeit fördert. Dort engagieren sie sich beispielsweise bei Informationsveranstaltungen und Kleidertauschpartys. Eine Vielzahl von ihnen nimmt außerdem regelmäßig an Straßendemonstrationen teil, wie der „Fridays for Future“ Bewegung. Im März dieses Jahres umfasste sie ganze 700 Teilnehmer allein in Schwerin. Und auch am 20. September nahmen sogar rund 1.800 Schwerinerinnen und Schweriner am 3. Globalen Klimastreik teil. Das Motiv der Streiks ist es, möglichst schnelle Klimaschutz-Maßnahmen zu erreichen, wie etwa einen Kohleausstieg bis 2030.
Weltweit wird die Zahl der Veganer und Vegetarier auf eine Milliarde Menschen geschätzt. „Eine pflanzliche Ernährung rettet viele Tiere vor einem Leben voller Leid, minimiert den persönlichen ökologischen Fußabdruck und kann zu einer Reduzierung des Welthungers beitragen“, heißt es zum Beispiel bei „ProVeg Schwerin” – einer Organisation, die sich für die vegetarische und vegane Lebensweise einsetzt.
Doch auch ohne fleischlos zu leben, kann eine Menge für den Planeten getan werden. Schon die Nutzung mikroplastikfreier Pflegeprodukte, einer Glasflasche oder wiederverwendbarer Einkaufsnetze kann einen Unterschied machen. Wer sich hier in Schwerin einbringen möchte, kann sich auf www.bundjugend-mv.de über die anstehenden Termine informieren.

(jud)

Julius Drost ist 18 Jahre alt und gebürtiger Schweriner. Inzwischen wohnt er in Klein Rogahn und besuchte das Gymnasiale Schulzentrum Felix-Stillfried Stralendorf. Bald geht es für ihn zum Filmstudium nach Berlin.