Schwerin unterstützt Schaudepots für zeitgenössische Kunst
Standort soll in Wohngebiet auf KIW-Vorwärtsgelände integriert werden
Schwerin • Wenn Kunst nicht gesehen wird, lebt sie nicht. Wenn Kunst nicht betreut wird, ist sie gefährdet – diesem Grundgedanken folgend soll in Schwerin ein Schaudepot für moderne und zeitgenössische Kunst entstehen. Initiatorin des Schaudepots ist die frühere Direktorin des Staatlichen Museums Schwerin Prof. Kornelia von Berswordt-Wallrabe.
Die dazu in Gründung befindliche Stiftung Schaudepot Schwerin kooperiert mit der seit 1970 bestehenden Sammlung von Berswordt-Wallrabe. In der Sammlung enthalten sind Werke international bedeutsamer Künstler wie Sigmar Polke (D), Hendri v. d. Putten (NL), Richard Serra (USA), Joseph Beuys (D), Daniel Spoerri (CH) oder Günther Uecker (D). Vertreten sind zudem namhafte Künstlerinnen und Künstler aus Mecklenburg-Vorpommern wie Sonja Rolfs (D), Matthias Wegehaupt (D), Oskar Manigk (D) oder Michael Wirkner (D).
Bei einem Vorort-Termin auf dem Gelände des ehemaligen Kraftfahrzeuginstandsetzungswerkes „Vorwärts“ informierte sich Schwerins Baudezernent und stellvertretender Oberbürgermeister Bernd Nottebaum am Freitag gemeinsam mit der Initiatorin des Schaudepots Kornelia von Berswordt-Wallrabe und der Vorsitzenden der Jury der Stiftung Kunstfond Prof. Monika Brandmeier über einen möglichen Standort für die geplanten Ausstellungsräume im bogenförmigen Eingangsbereich des ehemaligen Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk „KIW Vorwärts“, bestehend aus dem Bürogebäude und der Garagenhalle.
„Die Stadt unterstützt die Idee, auf dem Vorwärts-Gelände ein Schaudepot für zeitgenössische Kunst einzurichten. Wir haben uns natürlich dazu auch mit der Schelfbauhütte abgestimmt, die das Gelände gemeinsam mit der Landeshauptstadt im Rahmen einer Anhandgabe zu einem ökologischen Wohngebiet entwickeln möchte.“
„Das Schaudepot soll von der Stiftung Schaudepot i. Gr. in Schwerin betrieben werden. Es widmet sich dem Lagern, Erforschen und Ausstellen von moderner und zeitgenössischer Kunst“, erklärte Kornelia von Berswordt-Wallrabe. Das Konzept der Institution basiert auf dem Willen, Kunstwerke so aufzubewahren, dass sie auch in Zeiten in denen sie nicht in Ausstellungen gezeigt werden, für das Publikum und für Forschungszwecke zugänglich sind. Das Schaudepot soll auch eine öffentliche Seite haben und im Rahmen von Führungen, Ausstellungen und Veranstaltungen einem breiten Publikum sowie für Familien und Kinder zugänglich sein.
Die Depoträume werden ihrer doppelten Funktion entsprechend als Depot- und als Ausstellungsräume konzipiert. Jede Arbeit und jedes Werk wird dabei so gelagert, dass es auch in der ausstellungsfreien Zeit, ohne größeren Aufwand zugänglich ist. Die Depoträume sind modular aufgebaut und werden der Größe der jeweiligen Werkgruppe angepasst. Das Zusammenspiel von Lagerung und Sichtbarkeit wird auch eine neue Form der Präsentation hervorbringen.
Das Schaudepot mit Werken bedeutender Künstlerinnen und Künstler würde die laufende Bewerbung der Landeshauptstadt Schwerin, die bauliche Sanierung des Eingangsbereichs mit knapp 5 Mio. Euro Baukosten über das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ zu fördern, mit einer attraktiven Nutzung verknüpfen. Nationale Projekte des Städtebaus sind national und international wahrnehmbare, größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für die jeweilige Gemeinde oder Stadt, die Region und die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland insgesamt. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Qualitätsanspruch ("Premiumqualität") hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und von Beteiligungsprozessen aus, verfolgen die baupolitischen Ziele des Bundes und weisen Innovationspotenzial auf.
Das Schaudepot würde auch das gemeinsame Ziel der Landeshauptstadt Schwerin und der Schelfbauhütte Schwerin, die das leerstehende Gesamtareal weiterhin zu einem innerstädtischen ökologischen Wohngebiet umbauen will unterstützen. Die Idee des Schaudepots ist mit dem Geschäftsführer der Schelfbauhütte, Ulrich Bunnemann und der Landeshauptstadt Schwerin abgestimmt.
Quelle: Pressestelle Landeshauptstadt Schwerin