Haussperling weiter auf Platz eins

NABU: Ergebnisse der „Stunde der Gartenvögel“ stehen fest

Der Haussperling bleibt auch in Mecklenburg-Vorpommern häufigster Gartenvogel. Wie schon in den Jahren zuvor steht er unangefochten an der Spitze bei der Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“, zu welcher NABU, NAJU und ihr bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), vom 10. bis 13. Mai mittlerweile zum 14. Mal aufgerufen hatten. In unserem Bundesland beteiligten sich über 1.500 Vogelfreunde an der Aktion und meldeten knapp über 40.000 Vögel aus rund 950 Gärten und Parks. Damit ist die diesjährige Gartenvogelzählung eine der erfolgreichsten seit Beginn der Aktion im Nordosten. Zwar konnten die Zahlen aus dem Rekordjahr 2015 nicht getoppt werden – damals zählten 1750 Vogelfreunde in Mecklenburg-Vorpommern fast 42.800 Vögel in 1052 Gärten –, jedoch liefern sie das zweitbeste Zählergebnis.

Hinter dem Haussperling stehen auch in diesem Jahr die Amsel und der Feldsperling auf Rang zwei und drei. Auf Platz vier folgt wie im Vorjahr die Kohlmeise, gefolgt von der Mehlschwalbe, die in diesem Jahr die Blaumeise auf Platz acht verdrängt. Auf dem sechsten Platz steht hierzulande die Rauchschwalbe und liegt damit noch relativ weit über dem bundesweiten Durchschnitt, wo sie nur noch Platz 15 belegt. „Möglicherweise liegt es an den ländlichen Strukturen unseres Flächenlandes, dass Mehl- und Rauchschwalbe in Mecklenburg-Vorpommern noch vergleichsweise häufig zu beobachten sind“, sagt NABU-Landesvorsitzender Stefan Schwill. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahlen vor allem der Vögel unserer Agrarlandschaft alles andere als auf einen positiven Trend hindeuten.

Gleiches gilt für Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern. So wurden Blaumeisen in diesem Jahr um fünf Prozent weniger gezählt als noch im Vorjahr, Kohlmeisen sogar um zehn Prozent weniger. „Vor allem durch die intensive und flächendeckende Verwendung von Insektengiften in der Landwirtschaft sinkt die Zahl der Insekten immer mehr, teilweise kommt Gift auch immer noch in Gärten und öffentlichem Grün zum Einsatz“, so Stefan Schwill. „Wer jedoch unseren heimischen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen und auf Gift im Garten verzichten.“

Wie es um die Insekten-Nahrung vieler Vögel in Deutschland bestellt ist, darum geht es übrigens bei der aktuellen Citizen-Science-Aktion „Insektensommer“, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Es ist die erste bundesweite Insektenzählung in Deutschland. Naturfans sind dazu aufgerufen, in ihrer Umgebung vom 1. bis zum 10. Juni sowie vom 3. bis zum 12. August Insekten zu beobachten und unter www.insektensommer.de online zu melden.