Schüler als Physiotherapeuten

Rehazentrum wünscht sich mehr Männer in Therapeutenberuf

Schwerin • Die Nachfrage nach qualifizierten Physiotherapeuten ist hoch. Dennoch erlebt die Branche einen erheblichen Fachkräftemangel und die Zahl der Schüler bleibt zurück. Zudem sind etwa 70 Prozent der in Deutschland arbeitenden Physiotherapeuten Frauen. Dabei ist der Beruf auch für männliche Kollegen spannend und bietet viele Einsatzmöglichkeiten. Davon wollten sich nun die drei Schüler Jonas, Gregor und Nick überzeugen und nahmen Ende April am Boy’s Day im Rehazentrum teil.

„Wir als Unternehmen haben das zweite Mal beim bundesweiten Boys’ Day mitgemacht. Das ist eine gute Chance, um junge Menschen, vor allem Jungs, frühzeitig für den Beruf des Physiotherapeuten zu begeistern“, erzählt German Ross, Geschäftsführer des Rehazentrums. „Wir wollen ihnen bewusst machen, wie vielfältig der Beruf ist, welche Aufstiegsmöglichkeiten es gibt und warum auch Männer hier genau richtig sind.“ Ein guter Ansatz, den auch der 15-jährige Nick noch einmal betonte: „Ich konnte mir nichts unter dem Beruf Physiotherapeut vorstellen, aber irgendwie klang das interessant. Deshalb habe ich mich entschieden, am Boys’ Day mal im Rehazentrum reinzuschnuppern.“
Und das taten Nick, Jonas und Gregor ausführlich. Gemeinsam mit Physiotherapeut Andreas Link durchliefen sie die unterschiedlichen Bereiche des Hauses und lernten die verschiedenen Leistungen und Geräte kennen. Den Einsatz eines Ultraschallgerätes konnten die Drei sogar am eigenen Leib spüren und so die Intensität der Vibration fühlen. Darüber hinaus schauten sich die Schüler die Behandlung im Rahmen einer Manuellen Therapie an und durften auch hier einmal die Rolle des Patienten einnehmen. Auch bei der Funktionsgymnastik im Bewegungsbad konnten sie selbst erleben, wie sich das Training anfühlt. Im Vortragsraum erfuhren sie Wissenswertes zur Rückenschule und lernten, welche Haltungsfehler im Alltag vermieden werden sollten, um den Rücken zu schonen.
Für Jonas, der einmal Profi-Fußballer werden will, ist jetzt zumindest klar: „Gerade für Sportler sind Physiotherapeuten ja wichtig und hilfreich.“ Von der Idee, sich mit einer physiotherapeutischen Ausbildung selbstversorgen zu wollen, rät ihm sein Kumpel Gregor allerdings ab. „Ich glaube es ist schon besser, wenn es die Fachleute gibt. An bestimmte Stellen am Körper kommt man alleine ja gar nicht ran.“
Auch für Nick war der Boys’ Day im Rehazentrum aufschlussreich und spannend. „Mal schauen, vielleicht entscheide ich mich später sogar einmal für einen Beruf in diesem Bereich.“
Das würde natürlich auch German Ross freuen. Für ihn gibt es gute Gründe, warum auch Männer immer gerne im Beruf des Physiotherapeuten gesehen sind. „Das Aufgabengebiet ist heute vielseitiger und abwechslungsreicher. Neben verschiedensten Behandlungstechniken kommen hochmoderne, teilweise computergestützte Trainingsgeräte zum Einsatz, um den Trainingserfolg für die Patienten noch besser zu gewährleisten. Und ab und zu ist einfach auch eine gewisse männliche Kraft nötig”, so der Rehazentrum-Geschäftsführer.


BU: Jonas (11), Gregor (11) und Nick (15) (unten v.l.) durften die Arbeit eines Physiotherapeuten hautnah miterleben. Fotos: Rehazentrum