Schnelles Internet für alle
Weiterer Meilenstein für Breitbandausbau in Schwerin gesetzt
Schwerin • Schnelles Internet für alle – so lautet der Traum der Landeshauptstadt Schwerin und seiner Bewohner. Um diesem wieder ein Stückchen näher zu kommen, übergab Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel am Dienstag den vorläufigen Zuwendungsbescheid des Landes an Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier.
Zuvor hatte eine Markterkundung durch die Kommunalservice Mecklenburg AöR (KSM) ergeben, dass insgesamt 50 Bereiche innerhalb Schwerins als „unterversorgt“ einzustufen sind und als sogenannte „weiße Flecken” gelten. „Unterversorgt heißt in dem Fall eine Internetgeschwindigkeit bis maximal 30 Mbit/s. Wenn wir in Schwerin allerdings eine Vorreiterrolle in der Umsetzung der Digitalisierung an Schulen einnehmen wollen und etwa Gewerbegebiete auch in Zukunft noch attraktiv sein sollen, ist dies eindeutig zu wenig“, so KSM-Vorstand Matthias Effenberger.
„Eine lückenlose Breitbandverfügbarkeit ist ein zentraler Standortfaktor für die Unternehmen am Wirtschaftsstandort Schwerin. Gleichzeitig verändert der digitale Wandel das Lernen und Lehren an unseren Schulen. Der Breitbandausbau ist daher Voraussetzung für eine funktionssichere und leistungsfähige Schul-IT an allen kommunalen Schulen”, unterstreicht auch Oberbürgermeister Rico Badenschier die Bedeutung des forcierten Breitbandausbaus.
Zu den 50 „weißen Flecken“ zählen elf Gewerbegebiete und 39 Schulen, in der sich auch die Schulen in privater Trägerschaft befinden. Insbesondere Stadtteile im äußeren Bereich der Landeshauptstadt Schwerin wie beispielsweise Friedrichsthal, Lankow, Warnitz sowie Görries gelten als unterversorgt.
Mit Hilfe der Fördermittel sollen diese noch bestehenden Anschlusslücken im hochleistungsfähigen Breitbandnetz nun geschlossen werden. Geplant ist eine Kofinanzierung in Höhe von 14,5 Millionen Euro aus Förderprogrammen des Bundes (ca. 7,25 Millionen Euro) und des Landes (rund 5,8 Millionen Euro). Der Eigenanteil der Landeshauptstadt Schwerin für die Maßnahme liegt bei etwa 1,45 Millionen Euro und kann aus Mitteln des Kommunalen Aufbaufonds gedeckt werden.
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur erfolgt bis zum Gebäude mit Glasfaser, also mit sogenannter FTTB/H-Technologie. Diese ermöglicht die Versorgung der Nutzer mit Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) oder mehr im Download. Von den noch ausstehenden Arbeiten profitieren insgesamt rund 1.740 Haushalte sowie 49 Schulen.
Hintergrund
Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund bisher mehr als 4,6 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Im Rahmen des Breitbandförderprogramms hat er im Herbst 2018 den sechsten Förderaufruf und zwei Sonderaufrufe für Krankenhäuser und Schulen sowie Gewerbe- und Industriegebiete gestartet.
Die Förderung des Bundes beträgt dabei bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten eines Ausbauprojekts. Um den verbleibenden kommunalen Eigenanteil zu verringern, stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern ergänzend eine Kofinanzierung zum Breitbandausbau bereit. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent. Dieser wird aus dem Kommunalen Aufbaufonds finanziert und belastet deshalb nicht die einzelnen Kommunen. Das Land finanziert diese Ausgaben des Kommunalen Aufbaufonds aus dem Sondervermögen für den Breitbandausbau vor.
Insgesamt stehen ca. 1,3 Milliarden Euro für den Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung.
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KSM/maxpress