Schnelle Hilfe selbst gemacht

Übungen nach McKenzie bei Rückenbeschwerden im Alltag

Maria Rosteck zeigt einer Patientin verschiedene Übungen zur Mobilisierung des Rückens
Maria Rosteck zeigt einer Patientin verschiedene Übungen zur Mobilisierung des Rückens, Fotos: maxpress

Schwerin • Jeder kennt das: Nach langem Sitzen im Büro, beim Autofahren oder nach der Gartenarbeit in der Hocke, tut es gut, sich mal so richtig zu strecken. Oder nach längerem Stehen ist es angenehm, den Rücken zu krümmen. Übungen wie diese finden sich auch in der McKenzie-Methode wieder – einer Behandlung, die auf wiederholten Bewegungen basiert.

„Das sind kleine Übungen, die bei akuten Rückenbeschwerden helfen und die man einfach in den Alltag integrieren kann”, sagt Maria Rosteck. Die Bereichsleiterin der Praxis für orthopädische Physiotherapie hat eine Weiterbildung zur McKenzie-Therapeutin. Die Methode sei vor allem geeignet für Patienten, bei denen die Rückenschmerzen auch Schmerzen im Bein oder Arm auslösen. „Wir geben hauptsächlich die Anleitung zu den verschiedenen Übungen. Denn der Patient muss letztlich zu Hause etwas tun – regelmäßig“, betont Maria Rosteck. Das bedeutet, in der Akutphase muss die Mobilisationstechnik zehn Mal und dann alle drei bis vier Stunden gemacht werden. Nach ein paar Tagen kann die Anzahl der Wiederholungen und der Abstand zwischen den Einheiten reduziert werden.
Ein Beispiel: Der Patient steht seitlich zur Wand – circa 20 Zentimeter Abstand – und lehnt den Oberkörper dagegen. Der Unterarm dient über den Beckenkamm als Stütze. Nun schiebt die äußere Hand das Becken Richtung Wand. Der Patient hält diese Position für zwei bis drei Sekunden und wiederholt sie dann zehn Mal.
„Keine Angst, dabei kann man nichts kaputt machen. Die Schmerzen sind normal, klingen aber nach zehn Minuten ab. Falls dem nicht so ist oder falls der Schmerz durch die Übung deutlich schlimmer wird, lässt man die Übung erstmal weg. Ein Therapeut kann dann am besten einschätzen, was das Problem sein könnte – ob zum Beispiel eine Überdehnung die Ursache ist.“
Maria Rosteck empfiehlt deshalb, so leicht die Übungen auch seien, sich zunächst von einem ausgebildeten McKenzie-Therapeuten anleiten zu lassen. Ein Rezept für diese Art der Krankengymnastik gibt es beim Arzt. 

Marie-Luisa Lembcke