Schiff ahoi auf dem Pfaffenteich

Nahverkehr schickt seine Fähre wieder über die Binnenalster

Schelfstadt • Seit vielen Jahren gilt die Petermännchenfähre als echtes Wahrzeichen des Schweriner Nahverkehrs. Gerade in den Sommermonaten gehört sie zum idyllischen Stadtbild am Pfaffenteich einfach dazu. Wie gut, dass es seit 1. Mai „Leinen los“ heißt und die Fähre dann wieder über das Gewässerchen schippert.

Werden die Tage länger und das Wetter allmählich besser, zieht es zahlreiche Schweriner an den Pfaffenteich. Und wie es sich für die Bewohner der Landeshauptstadt gehört, fühlen sich viele von ihnen auch auf dem Wasser richtig wohl. So nutzten 2017 beispielweise 12.000 Fahrgäste, darunter 4.500 Kinder, die Überfahrt mit dem Schiffchen über die Binnenalster von Schwerin.
Pünktlich zum Beginn der Wonnesaison nimmt die Petermännchenfähre nun wieder Kurs von einer Anlegestelle zur nächsten. Von diesen gibt es bekanntlich vier. Die Fähre steuert sie immer von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr an. Auch an den Feiertagen pendelt Fährmeister Frank Riedel mit dem Binnenkreuzer über den kleinen Teich. Wer also mit seiner Familie zu Pfingsten in See stechen will, hat neben einer erfrischenden Brise Seeluft in der Nase zugleich einen beneidenswerten Ausblick auf Schwerins malerische Altstadt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit zur Rundfahrt. Ob mit Firmenkollegen oder Feierfreunden, zum Gründerjubiläum oder zur Geburtstagsfeier – mit einem Rundkurs über den Pfaffenteich lässt sich jede Party prima schaukeln. Und verliebte Pärchen, die sicher in den Hafen der Ehe schippern wollen, haben von Anfang an stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel – ganz ohne Seemannsgarn.
Schon seit 1879 wird das Wasser zu Füßen des Schweriner Doms überquert, nachdem sich die Stadt um den Pfaffenteich immer weiter ausdehnte und der Teich so zum Hindernis wurde. Johann Bosselmann gab die Anregung, ein Fährboot einzusetzen. Dieses bot Platz für vier Personen. Da jedoch immer mehr Schweriner die Überfahrt nutzten, wurde der Betrieb nach und nach mit größeren Booten erweitert. Im Jahre 1953 kaufte der NVS ein Boot, das als offene Spreewaldfähre um 1924 gebaut worden war. Nach mehrmaligen Umbauten erhielt es 1973 seine heutige Form. Mittlerweile ist die Fähre unter anderem auch leiser und manövrierfähiger geworden.
Den ganzen Frühling und Sommer hindurch bis zum 30. September wird die Petermännchenfähre wieder alle Liebhaber des schippernden Wahrzeichens sicher und mit einem Hauch Nostalgie übers Wasser bringen. In diesem Sinne: Schiff ahoi!