SAE: Spektakuläre Instandsetzung am Burgsee

Wichtige Arbeiten in zwölf Metern Tiefe ausgeführt

Schwerin • Eine langfristig geplante und sorgfältig vorbereitete Instandsetzungsmaßnahme sorgte Ende  August dieses Jahres für Aufsehen: In der Graf-Schack-Allee wurde der Mischwasserspeicher zunächst „trockengelegt“. Die drei Pumpen, üblicherweise in zwölf Metern Tiefe im Einsatz, wurden zutage befördert, um dann deren Führungsrohre zu kontrollieren und neu zu fixieren. Ein erheblicher Aufwand für die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit.

Passanten staunten, als am 28. und 29. August ein großer mobiler Kran einen Personenbeförderungskorb zunächst in die Luft hievte und diesen dann in der Erde versinken ließ. Genauer gesagt in einen Schacht, der das Kernstück des mit zwölf Metern Tiefe beachtlichen Mischwasserspeichers in der Graf-Schack-Allee ist.  „Diese Anlage gehört zu den tiefsten in der Stadt und fördert Abwasser und Regenwasser aus Teilen der Paulsstadt sowie Teilen der Altstadt zur Kläranlage in Schwerin-Süd“, sagt Frank Conell, Meister Pumpwerke/Sonderbauwerke. Er und seine Kollegen sind zuständig für den Betrieb und die Instandhaltung sämtlicher Abwasserpumpwerke, Mischwasserspeicher und Regenwasserbehandlungsanlagen in der Landeshauptstadt und haben somit eine Menge zu tun. Doch längst nicht alle regelmäßig durchgeführten Maßnahmen sind derart spektakulär und aufwändig wie die in der Graf-Schack-Allee.
„Um die Instandsetzungsarbeiten durchzuführen, musste das gesamte Abwasser in diesem Kanalnetzbereich umgeleitet werden, sodass die Anlage zuflusslos war. Das geht nur bei trockener Witterung“, erklärt WAG-Gruppenleiterin Britta Dumke. Der Abwasseranfall in diesem Gebiet schwankt immerhin zwischen 35 Litern pro Sekunde bei Trockenwetter und 2.600 Litern pro Sekunde bei Starkregen. „Alles, was nicht mit technisch vertretbarem Aufwand abgeleitet werden kann, gelangt bei Starkregen extrem verdünnt über genehmigte Überläufe in die Gewässer“, so Britta Dumke. Die zur Kläranlage geförderten Mengen schwanken zwischen 10.000 Kubikmetern in regenarmen und 42.000 Kubikmetern in regenreichen Monaten. Die regenfreien Sommertage erwiesen sich also als perfekt für das Vorhaben. Nachdem Sedimente beseitigt waren, wurden die drei Tauchmotorpumpen ausgebaut und die gesamte Anlage außer Betrieb gesetzt. „So konnten wir unter Beachtung höchster Sicherheitsvorkehrungen die Ausführung der Arbeiten auf dem Boden des Sammelraums gefahrlos gewährleisten. Mit Hilfe des Beförderungskorbes waren auch alle weiteren Arbeitsbereiche an den Führungsrohren der Pumpen gut erreichbar“, sagt Frank Conell. Teile dieser Rohre wurden erneuert. Schellen, die sich durch Vibrationen auf Dauer lösen können, wurden befestigt. „Die Reinigung der Speicher erfolgt zwei Mal pro Jahr. Instandsetzungsarbeiten, wie die jetzt erfolgte, werden planmäßig, allerdings in größeren Zyklen durchgeführt, um eine sichere Förderung von Abwasser und Regenwasser zu gewährleisten.

(ba)