Rückenschmerzen erster Klasse

Rückenschmerzen kommen bereits bei Erstklässlern vor. Ein Grund dafür können zu volle und zu schwere, schlecht eingestellte oder minderwertige Schulranzen sein. Dr. Michael Biedermann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie in den HELIOS Kliniken Schwerin, gibt Tipps zur Wahl des richtigen Ranzens für den Schulstart.

Bis zur Einschulung in diesem Jahr sind es noch ein paar Tage, doch bereits jetzt machen sich Eltern Gedanken über den ersten Schultag ihrer Kinder. Bücher, Hefte, Federmappen sind zu besorgen und einige Erstklässler müssen sich ihren Schulranzen noch aussuchen. Dr. Michael Biedermann weist darauf hin, dass beim Kauf einiges zu beachten ist, um die Kinder nicht zu stark zu belasten: „Gerade in den ersten Jahren sollte unbedingt ein Ranzen und kein Rucksack genommen werden. Damit lässt sich das Gewicht besser verteilen.“ Ein qualitativ minderwertiges Produkt drückt lediglich gegen den unteren Rücken und zieht so die Schultern zurück. Besser sei es, wenn der Ranzen an mehreren Stellen anliegt. Dr. Biedermann: „Es sollten immer beide Schulterriemen genutzt werden. Im besten Fall sind diese mindestens fünf Zentimeter breit und gut gepolstert. Über die Riemen lässt sich auch einstellen, wie fest ein guter Ranzen anliegt.“ Wenn der Ranzen optimal anliegt, sollte er nicht über die Schultern des Kindes ragen.

Eltern sollten zudem darauf achten, dass die Kinder jeden Tag nur das mitnehmen, was auch wirklich benötigt wird. „Schauen Sie regelmäßig gemeinsam mit ihrem Kind, was in der Schule gebraucht wird und was zuhause bleiben kann“, rät der Orthopäde. Wissenschaftler in den USA hatten bei einer großen Untersuchung jüngerer Schüler einen möglichen Zusammenhang zwischen höherem Gewicht des gefüllten Schulranzens und der Häufigkeit von Rückenschmerzen gefunden.

Um Schmerzen effektiv vorzubeugen, sollten Kinder zudem Sport machen. Laufen, Toben und Klettern unterstützen den allgemeinen Muskelaufbau, kräftigende Übungen stärken gezielt einen gesunden Rücken.