Regelmäßige Kontrollen sorgen für einwandfreie Qualität

Schwerin • Regina Baasner, Betriebsingenieurin Trinkwasser bei der WAG Schwerin, inspiziert regelmäßig die 13 Brunnen, aus denen das Trinkwasser für die Schweriner und auch zur Versorgung einiger Gemeinden im Umfeld der Landeshauptstadt gewonnen wird. Doch nicht erst hier beginnt die strenge Kontrolle des Wassers. „Sachkundige Mitarbeiter der Aqua Service Schwerin Beratungs- und Betriebsführungsgesellschaft mbH sind für die Beprobung zuständig.
Das entnommene Wasser aus den Brunnen und den zahlreichen Grundwassermessstellen wird auf mehr als 155 Parameter untersucht“, weiß die Expertin.
Besonders im Blick haben die Wasserversorger Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln (wie zum Beispiel Nitrate), aber auch Kationen und Anionen.
Diese Kontrollen dienen nicht nur der Qualitätssicherung. Sie ermöglichen – im Falle eines Falles – auch eine kurzfristige Gefahrenerkennung. Dazu werden so genannte Überleitfähigkeitsmessungen in sensiblen Bereichen wie den Grundwasserleitern durchgeführt.
„Darüber hinaus haben wir einen besonders strengen Blick auf die Hinterlassenschaften vorangegangener Generationen.
Deponien werden akribisch überwacht, damit die Qualität des Grundwassers nicht beeinträchtigt wird.“ Auch in diesem Jahr sind WAG-Mitarbeiter mit Vertretern der Unteren Wasserbehörde bei Begehungen unterwegs. Sie bringen ihr Know-how zudem ein, indem sie an Antragsverfahren in Trinkwasserschutzzonen mitwirken.


Schutzzonen umfassen 120 Quadratkilometer
Das Wasserschutzgebiet der Landeshauptstadt Schwerin hat drei Schutzzonen. Die Schutzzone I umfasst die Fassungszone unmittelbar an den Brunnen. Die Schutzzone II als engere Schutzzone grenzt das Gebiet ein, in dem die Fließzeit des Grundwassers bis zu den Brunnen maximal 50 Tage betragen darf. Die Schutzzone III (noch einmal unterteilt in a und b) wird als weitere Schutzzone definiert und betrifft das Einzugsgebiet der Wasserfassung. „Durch die WAG wird die Qualität des Grundwassers bereits im Vorfeld, also in den Anstrombereichen der Brunnen, kontrolliert. Dazu dienen die Vorfeldmessstellen“, so Volkhardt Zillmann. „Die Festlegung von Schutzzonen ist notwendig, damit Grundwasser sowie Oberflächenwasser vor Risiken und wassergefährdenden Stoffen geschützt sind.“ Derartige Risiken können durch das Ausbringen von Gülle oder durch Freilandtierhaltung sowie den Betrieb von Abwasseranlagen entstehen. Besondere Aufmerksamkeit wird auf wassergefährdende Stoffe gelenkt.Dazu zählen zum Beispiel Pflanzenschutzmittel, Arzneimittelrückstände oder Treibstoffe.
Hydrodynamische Modelle dienen als Grundlage für die Ausweisung der schutzbedürftigen Gebiete der Trinkwassergewinnung.


Barbara Arndt