Prävention statt Reparaturwerkstatt!

Vier Sommercamps als Starthilfe für berufliche Zukunft

Endlich Sommerferien! Ferien sind dazu da, um die Beine hoch zu legen, zu „chillen“ und abzuschalten. Auch die Mädchen und Jungen der „Active summer - Berufsorientierungscamps 2017“ sehen das nicht anders - und trotzdem entscheiden sie sich zumindest zwei Wochen lang - für eine Kombination aus Arbeit und Freizeit. Für die Jugendlichen im Alter von 13-15 Jahren, die es in ihrer bisherigen Schulzeit nicht immer einfach hatten, heißt das Motto: „Zukunft kennt keine Ferien!“. Mit einer Kombination aus Arbeits-, Lern- und Freizeitangeboten werden sie in die faszinierende „Welt der Berufe“ eingeführt und können gleichzeitig wertvolle Schlüsselqualifikationen, wie etwa Team- und Kommunikationsfähigkeit, Kreativität sowie Lernbereitschaft verbessern.

Mit dem Sommerbeginn enden jedes Jahr für viele Jugendliche die Schulzeit und manchmal auch das Berufsleben und das bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Eine Vielzahl junger Frauen und Männer verlassen die Hauptschule mit schlechten Noten, oft haben sie überhaupt keinen Abschluss und keine berufliche Perspektive. Die Folge ist zumeist Arbeitslosigkeit. Für alle Beteiligten ist das bitter und für den Staat zusätzlich extrem teuer. Denn er gibt Milliarden für Maßnahmen aus, die die Jugendlichen für den Arbeitsmarkt nachträglich fit machen sollen. „Wir müssen frühestmöglich damit anfangen, Teenager - insbesondere mit Startschwierigkeiten - auf ihr Berufsleben vorzubereiten“, so Agenturchef Guntram Sydow. „Nur so können Arbeitslosenbiographien präventiv verhindert werden.“

In den „Active summer - Berufsorientierungscamps 2017“ erwartet die Jugendlichen kein typisches ‚Büffeln'. In den zwei „Camp-Wochen“ sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Talente und Stärken erkennen und dabei so viel Selbstbewusstsein und Motivation sammeln, dass sie sich im Nachgang auch in der Schule verbessern. „Wir wissen, dass diese Jugendlichen Potenzial haben, nur bleibt es oft ungenutzt“, erklärt Sydow. „Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Westmecklenburgs braucht jeden von ihnen. Schon heute haben wir mehr gemeldete Ausbildungsplätze als Schulabgänger. Daher müssen wir jede Gelegenheit nutzen, um Bildungsverlierer zu verhindern. Die Camps als ‚vorsorgendes' Angebot ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern für alle regionalen Arbeitsmarktpartner eine sinnvolle Investition.“

„Die Berufswahl ist keine leichte, aber eine spannende Herausforderung“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Vielen Schülerinnen und Schülern fehlt jedoch der Überblick, welche Berufe ihnen offenstehen. Die Berufsorientierungskamps sind daher eine gute Möglichkeit, die eigenen Talente zu entdecken und sich in den Berufsfeldern auszuprobieren, in denen die Jugendlichen später arbeiten möchten. Das Land fördert deshalb seit dem Jahr 2015 flächendeckend die außerschulische Berufsorientierung gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit. Wir stellen für den Zeitraum bis 2021 insgesamt 13,7 Millionen Euro bereit, davon kommen allein sieben Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF)“, erläuterte Hesse.

Hintergrund                                                                      

Die Finanzierung erfolgt vom Bildungsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie der Agentur für Arbeit Schwerin. Folgende Einrichtungen führen die vier Camps mit jeweils 24 Teilnehmern/innen durch: SR Bildungszentrum Wismar GmbH (Camp-Standort: Nordwestmecklenburg) und Jessenitzer Aus- und Weiterbildung e.V. (Camp-Standort: Ludwigslust-Parchim).