Prävention für ein langes und gesundes Leben

Körper und Seele vorbeugend etwas Gutes tun

Schwerin • Körper und Seele vorbeugend etwas Gutes tun und den krankheitsbedingten Arbeitsausfall vermeiden: Seit Beginn des Jahres haben Berufstätige im Rehazentrum die Möglichkeit, gezielt Präventionsmaßnahmen wahrzunehmen. Die hauspost sprach mit ­Geschäftsführer German Ross (Foto) über das Thema.

hauspost: Das Rehazentrum bietet jetzt Präventionsleistungen an. Wie kam es dazu?
German Ross: Unternehmen sind verstärkt daran interessiert, zielführende Maßnahmen in der Gesundheitsförderung zu initiieren. Seitdem Ende 2016 das Flexirentengesetz in Kraft trat, werden Präventionsleistungen nun auch von der Deutschen Rentenversicherung übernommen. Das Rahmenkonzept geht dabei weit über das hinaus, was wir bislang in der Prävention kennen und verspricht stärkere Effekte. Zuzahlungen vom Patienten werden nicht fällig. Sogar Fahrtkosten werden erstattet. Nur Rehaeinrichtungen werden dafür zugelassen. Im Dezember 2017 erhielten wir die Zulassung und starten nun mit der Umsetzung.

hauspost: An wen richtet sich das Angebot?
German Ross: Hauptsächlich an Berufstätige, die beginnende Funktionseinschränkungen haben, aber noch nicht nennenswert krank sind. Das können zum Beispiel Haltungs- und Bewegungsstörungen durch starke oder einseitige Beanspruchung sein, Auffälligkeiten beim Stoffwechsel oder Ernährungsverhalten oder auch psychische Belastungen. Im Grunde hat aber jeder Erwerbstätige Anspruch auf Prävention.

hauspost: Welche Ziele werden verfolgt?
German Ross: Es geht vor allem darum, die Motivation hinsichtlich des Gesundheitsverhaltens zu fördern, das Bewusstsein zu wecken, für die eigene Gesundheit aber auch für die von Arbeitnehmern verantwortlich zu sein, und Kompetenzen zu stärken. Die Patienten sollen außerdem Strategien zur Stress- und Konfliktbewältigung erwerben.

hauspost: Wie läuft die Prävention ab?  
German Ross: Inhaltlich konzentriert sich das Konzept auf die Themenfelder Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. Die Patienten nehmen in geschlossenen Gruppen an verschiedenen Terminen in unterschiedlichen Phasen teil. Zum Beispiel findet in der Initialphase vor allem die theoretische Wissensvermittlung statt. Dort wird deutlich, in welchem Bereich individuell auf die Bedürfnisse des Patienten eingegangen werden muss. Entsprechend können sich die folgenden Phasen anpassen – zum Beispiel Schwerpunkt Medizinisches Training oder Ernährungsberatung.

hauspost: Welche Voraussetzungen müssen für die Teilnahme erfüllt sein?
German Ross: In erster Linie muss eben die beginnende Funktionsstörung beim Patienten vorhanden sein. Wenn er gefährdet ist, irgendwann einmal krankheitsbedingt für längere Zeit auszufallen, ist eine Prävention ratsam. Auch das Gespräch mit dem Arbeitgeber ist ein erster Schritt.

ml

Fotos: RHZ/maxpress