Polizisten zeigen Rückgrat

Heilfürsorge unterstützt 4back-Rückentherapie als erste gesetzliche Krankenkasse

Die 4back-Rückentherapie ist eine gezielte und anerkannte Möglichkeit, Arbeitsausfälle zu vermeiden. Die Erfolgsquote der 4back-Rückentherapie liegt bei mehr als 90 Prozent
Die 4back-Rückentherapie ist eine gezielte und anerkannte Möglichkeit, Arbeitsausfälle zu vermeiden. Die Erfolgsquote der 4back-Rückentherapie liegt bei mehr als 90 Prozent, Fotos: maxpress

Großer Dreesch • Polizisten müssen fit sein. Denn die körperlichen Anforderungen sind zum Teil extrem hoch. Ein gesunder Rücken ist eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür. Dagegen stehen jedoch langes Sitzen im Streifendienst oder im Büro oder langes Stehen mit schwerer Schutzausrüstung bei Demonstrationen. Um Arbeitsausfälle aufgrund von Rückenbeschwerden vorzubeugen, absolvierten in einem Pilotprojekt nun 20 Beamte die 4back-Rückentherapie im Rehazentrum – mit überzeugendem Ergebnis.

„Hat jemand Rückenschmerzen, hofft er meist, dass die nach ein oder zwei Tagen wieder weg sind. Solche Vermutungen stellen wir gern mal an. Beschäftigte im Polizeidienst können sich solche Vermutungen, was Gesundheit oder Einschränkungen angeht, aber natürlich nicht leisten“, sagt German Ross, Geschäftsführer des Rehazentrums. 2018 kam er so mit dem Polizeiärztlichen Dienst ins Gespräch, der regelmäßig nach Möglichkeiten sucht, die Gesundheit der Beamten effektiv zu erhalten.
Die 4back-Rückentherapie war die perfekte Chance. Bei diesem speziellen Training werden verschiedene Muskelgruppen isoliert und unter Ausschluss von Hilfsmuskulatur angesprochen. Dafür kommen extra dafür entwickelte Geräte zum Einsatz, die eine computergestützte Kraft-Analyse ermöglichen. Letztlich war die Aussicht darauf, dass mehr als 90 Prozent der Teilnehmer von diesem Programm profitieren und dass die Teilnahme selbst berufsbegleitend möglich ist, ausschlaggebend für die Entscheidung, ein Modell-Projekt zu starten und 20 Beamte in der Therapie zu beobachten.
„Die Muskelanalyse zu Beginn des Trainings hat einmal mehr gezeigt, dass auch Personen, die viel Sport treiben, Beschwerden im Kreuz haben können. Die Ursache kann in ungünstigen Kraftverhältnissen innerhalb Rumpfmuskulatur liegen”, so German Ross.
Nach einem für jeden individuell entwickelten Therapieplan trainierten die Polizeibeamten bis zu 24 Mal – je 60 Minuten lang. Im vergangenen Sommer absolvierte dann der letzte Teilnehmer sein Training.

Die Ergebnisse des Pilotprojekts waren mehr als erfreulich:
• Die Arbeitsausfälle aufgrund von Rückenbeschwerden gingen von 3,6 Tagen pro Quartal auf 0,5 zurück.
• Besuche bei Ärzten und Therapeuten gingen um mehr als zwei Drittel zurück.
• Einschränkungen im Alltag gingen von 20 Tagen auf vier Tage zurück.

Darüber hinaus konnten alle Teilnehmer ihre berufliche Tätigkeit auch während der Rückentherapie weiter ausführen. Eine große Reha hätte 15 bis 20 Tage Arbeitsausfall bedeutet. Der Polizeiärztliche Dienst nimmt die 4back-Rückentherapie deshalb jetzt als gezielte Reha-Maßnahme in die Versorgung für Polizeibeamte auf. Wo andere gesetzlich Versicherte im Moment noch selbst für die Kosten aufkommen müssen, springt die Heilfürsorge als erste gesetzliche Krankenkasse ein. Beamte, die dieses Angebot in Anspruch nehmen wollen, wenden sich direkt an Medizinaldirektor Thomas Gründler vom Polizeiärztlichen Dienst unter der (0385) 590 82 10.
Auch Betriebe können die 4back-Rückentherapie als gezielte und anerkannte Leistung für Arbeitgeber im Rahmen des BGM nutzen. Die Kosten werden dann durch den Betrieb in voller Höhe als Betriebskosten ­abgerechnet. Einen kostenlosen Beratungstermin für weitere Erklärungen über Inhalt, Kosten und Integration in das BGM erhalten Interessierte unter (0385) 326 16 94.

maxpress/ml