Patienten außer Gefahr

Feuerwehr und Krankenhaus proben gemeinsamen Ernstfall

Schwerin • Feueralarm im Klinikum. Dichte Rauchschwaden dringen durch die Türen der Station G2. Schnell, aber mit professioneller Ruhe, bringen die Pflegekräfte die Patienten außer Gefahr. Was nach einer Katastrophe aussieht, ist Teil einer Brandschutzübung. Die Schweriner Feuerwehr und die HELIOS Kliniken haben sie gemeinsam geplant, um auf Notfälle besser vorbereitet zu sein. Die gewonnenen Erkenntnisse können im Notfall über Leben und Tod entscheiden.

8.33 Uhr schlagen die Rauchmelder im Klinikum an. Wenig später stehen die ersten Kameraden der Schweriner Feuerwehr im Leitstand des Krankenhauses und verschaffen sich einen Überblick. Wo brennt es? Wie viele Personen sind auf der Station? Wie kommen wir am schnellsten dort hin?
Parallel folgen auch die Klinikmitarbeiter einem minutiös geplanten Ablauf. Nach Auslösung des Alarms gibt es automatisch eine telefonische Notrufkette an alle Führungskräfte. Es formieren sich zwei Teams: Klinik-Einsatzleitung und medizinische Einsatzleitung. Sie stehen untereinander und mit der Feuerwehr in engem Kontakt. Oberstes Ziel: Alle Personen aus dem Gefahrenbereich bringen und eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten.
Auf der vernebelten Station G2 werden sechs der sieben Mitarbeiter, die für die Übung in die Rolle von teils beatmeten Patienten schlüpfen, von Pflegekräften evakuiert. Wie geplant, sind ein Patient und eine Pflegekraft nicht auffindbar. Hier müssen die inzwischen eingetroffenen Kollegen von der Feuerwehr ran. Fast 40 Kameraden sind im Einsatz. Mit schwerem Gerät und Atemschutzmasken tasten sich vier von ihnen von Raum zu Raum, bis sie auf die Vermissten treffen.
 
Fazit der Übung: Die vorgeschriebenen Abläufe im Krankenhaus haben sich bewährt. Nun lässt sich genau abschätzen, wie viel Personal zur Evakuierung beatmeter Patienten nötig ist. Aber die Kommunikation mit der Feuerwehr im Haus muss verbessert werden. An welchen Stellen es genau geholpert hat, wird jetzt ausgewertet.

Martin Ulbrich

Fotos: Heiko Wruck