Pädagogen lernen und lehren Entspannung

AOK Nordost unterstützt Erzieher und Lehrer mit umfassenden Programmen zu mehr Achtsamkeit

Schwerin • Viel zu tun. Keine Zeit. Das Leben vieler Menschen ist heute schnell getaktet. Manchmal so schnell, dass Erschöpfung und Überlastung fast schon als normal gelten. Besonders in Schulen und Kindertagesstätten ist der Arbeitsalltag oft von Stress geprägt, denn  Pädagoginnen und Pädagogen managen eine Vielzahl von Aufgaben, weil sie „ihren“ Kindern den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen wollen.

Nicht selten gehen sie dabei über ihre eigenen Belastungsgrenzen. Zu den Herausforderungen gehören beispielsweise eine steigende Zahl verhaltensauffälliger Kinder, Erwartungen von Eltern und Vertretungsaufgaben für kranke Kollegen.
Die AOK Nordost hat darum auch ein Modul zur Erzieher-Gesundheit in das ganzheitliche Programm „Jolinchenkids – Fit und gesund in der KiTa“ aufgenommen. Außerdem bietet sie im Rahmen des Landesprogramms „Gute gesunde Schule“ eine neue Lehrerfortbildung zum Thema Achtsamkeit an. Gemeinsamer Hintergrund für beide Angebote ist, dass sowohl Lehrer als auch Erzieher Multiplikatoren sein und Achtsamkeit in ihre Einrichtungen, zu den Kindern und sogar in die Elternhäuser transportieren können. Mit dem richtigen Handwerkszeug tragen Pädagogen viel dazu bei, dass sich das individuelle Stressempfinden der Kinder verringert und damit auch Motivation und Freude am Lernen wachsen. Wichtig hierfür ist es, dass die Lehrkräfte am eigenen Körper erfahren, wie wohltuend es wirkt, aus belastenden Gedankenspiralen auszusteigen und sich das eigene Denken und Fühlen bewusst zu machen.
Mit einfachen Übungen werden die Fachleute dabei unterstützt, Stress frühzeitig zu erkennen und ihm wirksam zu begegnen. Regelmäßige Übungen versetzen die Pädagoginnen und Pädagogen in die Lage, sich selbst mit mehr Achtsamkeit wahrzunehmen und den Kindern diesen Wert auch zu vermitteln.
„Es ist einfach eine Tatsache, dass das Leben heute voller, lauter und schneller ist als früher“, sagt Werner Mall, Unternehmensbereichsleiter Prävention der AOK Nordost. Stress gehöre dazu und sei sogar wichtig, doch jeder Mensch brauche regelmäßig auch echte Erholung und wirkliche Entspannung: „Bereits Kinder und Jugendliche entwickeln sonst Symptome wie Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen. Die Erwachsenen natürlich auch.“ Nicht ohne Grund geben sich in ärztlichen Wartezimmern immer mehr Betroffene die Klinke in die Hand. „Wir alle können aber Wege aus dem Stress lernen.“


Text: Heidi Senska-Enoch