Oma und Opa für Charlotte

Helmut und Hannelore Breitag sind Wunschgroßeltern für eine Schülerin aus Schwerin

Helmut Breitag und seine Frau Hannelore machen mit Charlotte gerne Ausflüge. In den Sommerferien ging es in den Zoo Berlin
Helmut Breitag und seine Frau Hannelore machen mit Charlotte gerne Ausflüge. In den Sommerferien ging es in den Zoo Berlin, Foto: privat

Schwerin • Mit den Großeltern verbindet fast jeder Mensch viele schöne Erinnerungen. Was bei den Eltern nicht erlaubt war, das ging bei Oma und Opa schon mal durch. Umsorgen, trösten und verwöhnen sind ihre Spezialitäten. Sie springen ein, wenn die Eltern länger arbeiten müssen oder krank sind. Die kleine Charlotte aus Schwerin hat auch Großeltern. Das Ehepaar Breitag aus Seehof ist allerdings nicht mit ihr verwandt. Die beiden sind Teil der Initiative „Wunschgroßeltern”.

Helmut Breitag ist ehrenamtlich sehr aktiv. Er bringt anderen Senioren beispielsweise den Umgang mit Computer, Smartphone und Tablet bei. Seit drei Jahren ist er außerdem ein Wunsch-Opa. Beim Fachkreis Ehrenamt im Seniorenbüro stieß er auf dieses besondere Projekt, das Generationen zusammenbringt und sie dazu animiert, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Da Helmut Breitag und seine Frau Hannelore selbst keine Enkel haben, sagten sie sich: „Wieso nicht?”
Nun übernehmen sie regelmäßig die großelterliche Fürsorge und Verantwortung für die kleine Charlotte. „Sie kommt einmal pro Woche zu uns. Wir unternehmen gerne etwas mit ihr, aber wir helfen auch bei den Hausaufgaben. Meine Frau war Lehrerin, das passt ganz gut”, erzählt Helmut Breitag munter.
Im Sommer kommt die Schülerin besonders gerne zu ihren Großeltern nach Seehof, denn die Badestelle ist nicht weit. Auch Ausflüge stehen regelmäßig auf dem Programm. „In den Sommerferien waren wir mit Charlotte zum Beispiel in Berlin. Da ging es in den Zoo”, erinnert sich Helmut Breitag und zeigt ein Foto, dass die Wunschgroßeltern mit ihrem Schützling zeigt. Die Breitags sind allerdings nicht nur für die besonderen Erlebnisse da – auch im alltäglichen Leben unterstützen sie Charlotte und ihre alleinerziehende Mutter, wo sie können. „Einmal haben wir mitten in der Nacht einen Anruf bekommen, weil Charlottes Mutter spontan ins Krankenhaus musste. Da haben wir die Kleine gleich zu uns geholt”, so der Wunsch-Opa. Auch wenn die Mutter Sorgen hat, sind Helmut Breitag und seine Frau für sie da.
Das Verhältnis sei also zu Kind und Mutter sehr vertrauensvoll. „Anders würde es auch gar nicht funktionieren”, weiß der Rentner. Schließlich übernehmen die Wunsch-Omas und -Opas eine große Verantwortung mit der Betreuung des Kindes. Da sind eine klare Kommunikation und Absprache wichtig. An Weihnachten geht zum Beispiel die leibliche Familie von Charlotte vor. „In der Adventszeit machen wir natürlich auch gerne etwas mit der Kleinen, aber an Weihnachten steht eher die Verwandtschaft im Mittelpunkt”, erklärt Helmut Breitag. Er und seine Frau sind sich einig: Das Wunschgroßeltern-Projekt bringt allen Beteiligten viel. „Für uns ist es einfach toll, das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Und Charlotte und ihre Mutter haben immer jemanden, auf den sie sich verlassen und auf den sie mit Problemen zukommen können”, erklärt der Wunsch-Opa.

Wer sich angesprochen fühlt und ebenfalls Teil der Initiative sein möchte, findet alle Ansprechpartner und Informationen im Seniorenbüro Schwerin, Wismarsche Straße 144, 19053 Schwerin, unter (0385) 557 49 62 oder in der digitalen Ehrenamtsbörse unter https://ehrenamtinschwerin.weebly.com. Dort gibt es auch zahlreiche andere Möglichkeiten, ehrenamtlich aktiv zu werden und etwas für andere zu tun.

maxpress/Nele Reiber